Deisswil - Mayr-Melnhof beharrt auf Schliessung
Die Kartonfabrik in Stettlen wird definitiv geschlossen. Der Verwaltungsrat des österreichischen Mutterhauses Mayr-Melnhof hat am Mittwoch seinen Entscheid bekräftigt und die Entlassung der über 250 Mitarbeitenden beschlossen.
el / SDA / Der Bund
Mayr-Melnhof hatte das Werk in Deisswil bereits am 8. April stillgelegt. Im Rahmen der Konsultationsfrist haben die Belegschaft und die Sozialpartner Alternativen zur Schliessung erarbeitet und Mayr-Melnhof vorgelegt.
Diese Alternativszenarien habe Mayr-Melnhof zurückgewiesen, teilte die Gewerkschaft Unia am Mittwoch mit. Zu den Szenarien gehörte unter anderem eine Übernahme des Betriebs durch das örtliche Management oder einen Investor.
Geld in die Hand nehmen
Belegschaft und Gewerkschaft sind überzeugt, dass die Kartonfabrik Deisswil ein Zukunft hätte, wenn die Besitzer oder anderweitige Investoren das Geld für die nötigen Investitionen in die Hand nehmen würden. Dies geht aus ihrer Eingabe im Rahmen des Konsultationsverfahrens hervor.
Das wirtschaftliche und internationale industrielle Umfeld habe das Mutterhaus zur Aufgabe des Standortes Deisswil gezwungen, bekräftigte indessen Mayr-Melnhof am Mittwoch den Entscheid.
Mitverantwortlich für die Schliessung sei unter anderem die CO2- Abgabe, hatte Mayr-Melnhof-Sprecher Stephan Sweerts-Sporck schon Anfang April betont.
Zwar ist das Werk Deisswil von der CO2-Abgabe befreit, aber nur wenn dafür wie vereinbart Investitionen für eine bessere Umweltverträglichkeit der Fabrik getätigt werden.
Genau diese Investitionen habe das österreichische Mutterhaus aber nicht getätigt, kritisiert die Gewerkschaft Unia. Der Investitionsbedarf bewegt sich zwischen 50 und 150 Millionen Franken. Ein betriebsfremder Investor fand sich allerdings nicht, wie Roman Herzog von der Gewerkschaft Unia auf Anfrage einräumte.
Auch andere wirtschaftliche Argumente des Mutterhauses zerpflückte die Gewerkschaft. Zwar habe das Deisswiler Traditionsunternehmen in der Wirtschaftskrise tatsächlich Federn lassen müssen, doch habe auch in dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld noch ein kleiner Gewinn resultiert.
Ausserdem wären die konjunkturellen Aussichten wieder etwas besser. Die Kartonproduktion in Deisswil könnte auf absehbare Zeit hinaus rentabel weitergeführt werden, sind sich Belegschaft und Gewerkschaft sicher.
Alternativen gesucht
Das österreichische Mutterhaus hat am Mittwoch mitgeteilt, man wolle Hand bieten, um alternative Nutzungen des Fabrikareals zu ermöglichen. Die Kartonproduktion bleibe aber auf Dauer eingestellt.
Konkrete Pläne, wie eine alternative Nutzung aussehen könne gebe es noch nicht, sagte Roman Herzog von der Unia. «Es gibt erst einige Ideen», diese seien aber noch nicht ausgereift.
Für die betroffenen Mitarbeiter wird ein Sozialplan erstellt. Hier dürfe sich der Konzern nicht aus der Verantwortung stehlen, betonte die Gewerkschaft. Ein vorbildlicher Sozialplan sei «absolute Pflicht».
Mit seinem rücksichtslosen Vorgehen und der kompromisslosen Haltung mache sich die Konzernleitung von Mayr-Melnhof verantwortlich für eine allfällige Zuspitzung des Konflikts. Die Belegschaft werde an einer nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen beschliessen.
Die Kartonfabrik Deisswil ist ein 134-jähriges Traditionsunternehmen, das die Region stark mitgeprägt hat. In der «Kartoni» arbeiteten zahlreiche langjährige Mitarbeiter. Bis 1990 war die Fabrik ein Familienunternehmen. Dann ging sie an Mayr- Melnhof.
Diese Alternativszenarien habe Mayr-Melnhof zurückgewiesen, teilte die Gewerkschaft Unia am Mittwoch mit. Zu den Szenarien gehörte unter anderem eine Übernahme des Betriebs durch das örtliche Management oder einen Investor.
Geld in die Hand nehmen
Belegschaft und Gewerkschaft sind überzeugt, dass die Kartonfabrik Deisswil ein Zukunft hätte, wenn die Besitzer oder anderweitige Investoren das Geld für die nötigen Investitionen in die Hand nehmen würden. Dies geht aus ihrer Eingabe im Rahmen des Konsultationsverfahrens hervor.
Das wirtschaftliche und internationale industrielle Umfeld habe das Mutterhaus zur Aufgabe des Standortes Deisswil gezwungen, bekräftigte indessen Mayr-Melnhof am Mittwoch den Entscheid.
Mitverantwortlich für die Schliessung sei unter anderem die CO2- Abgabe, hatte Mayr-Melnhof-Sprecher Stephan Sweerts-Sporck schon Anfang April betont.
Zwar ist das Werk Deisswil von der CO2-Abgabe befreit, aber nur wenn dafür wie vereinbart Investitionen für eine bessere Umweltverträglichkeit der Fabrik getätigt werden.
Genau diese Investitionen habe das österreichische Mutterhaus aber nicht getätigt, kritisiert die Gewerkschaft Unia. Der Investitionsbedarf bewegt sich zwischen 50 und 150 Millionen Franken. Ein betriebsfremder Investor fand sich allerdings nicht, wie Roman Herzog von der Gewerkschaft Unia auf Anfrage einräumte.
Auch andere wirtschaftliche Argumente des Mutterhauses zerpflückte die Gewerkschaft. Zwar habe das Deisswiler Traditionsunternehmen in der Wirtschaftskrise tatsächlich Federn lassen müssen, doch habe auch in dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld noch ein kleiner Gewinn resultiert.
Ausserdem wären die konjunkturellen Aussichten wieder etwas besser. Die Kartonproduktion in Deisswil könnte auf absehbare Zeit hinaus rentabel weitergeführt werden, sind sich Belegschaft und Gewerkschaft sicher.
Alternativen gesucht
Das österreichische Mutterhaus hat am Mittwoch mitgeteilt, man wolle Hand bieten, um alternative Nutzungen des Fabrikareals zu ermöglichen. Die Kartonproduktion bleibe aber auf Dauer eingestellt.
Konkrete Pläne, wie eine alternative Nutzung aussehen könne gebe es noch nicht, sagte Roman Herzog von der Unia. «Es gibt erst einige Ideen», diese seien aber noch nicht ausgereift.
Für die betroffenen Mitarbeiter wird ein Sozialplan erstellt. Hier dürfe sich der Konzern nicht aus der Verantwortung stehlen, betonte die Gewerkschaft. Ein vorbildlicher Sozialplan sei «absolute Pflicht».
Mit seinem rücksichtslosen Vorgehen und der kompromisslosen Haltung mache sich die Konzernleitung von Mayr-Melnhof verantwortlich für eine allfällige Zuspitzung des Konflikts. Die Belegschaft werde an einer nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen beschliessen.
Die Kartonfabrik Deisswil ist ein 134-jähriges Traditionsunternehmen, das die Region stark mitgeprägt hat. In der «Kartoni» arbeiteten zahlreiche langjährige Mitarbeiter. Bis 1990 war die Fabrik ein Familienunternehmen. Dann ging sie an Mayr- Melnhof.