Deisswil - Die Zukunft des Bernaparks

Auf dem Gelände der Karton Deisswil sollen nebst Büros auch Wohnungen entstehen. Zudem ist ein 18-stöckiges Hochhaus geplant.

Lisa Stalder / Der Bund
Hans-Ulrich Müller hat klare Vorstellungen, wie es auf dem Areal der einstigen Kartonfabrik Deisswil weitergehen soll: Wo bis im April dieses Jahres Karton produziert wurde, sollen sich in den nächsten Jahren verschiedene Industrie- und Dienstleistungsbetriebe einrichten. Dafür müssen die Gebäude saniert und das Gelände den Bedürfnissen angepasst werden. Dies soll bis 2015 geschehen, wie gestern an der Medienkonferenz zu vernehmen war.

Obwohl der konkrete «Masterplan» für den KMU-Park erst in den nächsten Monaten ausgearbeitet wird, besteht bereits jetzt eine Idee, wie das Gelände dereinst aussehen könnte. Es sei vorgesehen, die gesamte Anlage mit Tageslicht zu versorgen, sagte Architekt Stefan Gerber vom Büro Geber Heiniger Zutter Architekten. Das bedeute, dass bestimmte Teile des Hauptgebäudes rückgebaut werden müssten. Das Gelände sei derart gross, dass es neben Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben auch genügend Platz für Wohnungen habe. Deshalb sei in gewissen Bereichen eine Mischnutzung geplant. Dies gelte vor allem im Gebiet, das an die Bleichestrasse grenze.

Auch beim Gasthof Ziegelhüsi schweben dem Team um Müller einige Veränderungen vor: So soll die Hotellerie ausgebaut und ein Kongresszentrum erstellt werden. Beim Fabrikeingang auf der Seite der Bernstrasse, wo sich heute ein Parkplatz befindet, ist ein 18-stöckiges, 60 Meter hohes Hochhaus geplant. «Dieses steht als Zeichen des Aufbruchs», sagte Gerber. Damit diese Ideen aber überhaupt umgesetzt werden können, bedarf es einer Zonenplanänderung.

Gemeinde ist offen für Ideen

Der Stettler Gemeinderat findet die Umbau- und Sanierungspläne «innovativ» und «keineswegs abstrus», sagte Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP) gestern auf Anfrage. Für die Exekutive stehe nach wie vor die Sicherung von Arbeitsplätzen an erster Stelle, fuhr er fort. Falls sich aber zeigen sollte, dass sich nicht genügend Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe im Park ansiedeln, würde der Gemeinderat auch einer allfälligen Umzonung für Wohnnutzung «offen» gegenüberstehen. Die Idee, den KMU-Park mit einem Hochhaus zu kombinieren, finde er gut, sagte Hess. Ein Hochhaus mache an dieser Stelle sicher Sinn, sei das Gebiet nicht zuletzt doch ideal an den öffentlichen Verkehr angebunden. Sollte dereinst eine Umzonung nötig sein, muss diese erst an der Gemeindeversammlung abgesegnet werden.

Maschinen sollen weiterlaufen

Noch unklar ist im Moment, was mit den riesigen Kartonmaschinen passiert. Derzeit seien Verkaufsverhandlungen mit interessierten Firmen aus Malaysia und Indien im Gang, sagte Hans-Ulrich Müller. Die Maschinen seien noch voll funktionstüchtig und sollten daher anderswo weiterlaufen – «für den Altwarenhändler sind sie definitiv zu wertvoll».

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Erstellt: 21.09.2010
Geändert: 21.09.2010
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