Deisswil - Der Bernapark soll in Etappen neu gestaltet werden
Die Umgestaltung des Bernaparks wird der Stettler Bevölkerung etappiert vorgelegt.
Der Berner Investor Hans-Ulrich Müller, der die ehemalige Kartonfabrik in Deisswil nach deren Schliessung kaufte, hatte eine klare Vision: Er plante, auf dem Gelände, das heute Bernapark heisst, ein neues Quartier zu schaffen, in dem dereinst rund 2000 Personen leben und weitere 5000 arbeiten sollten.
Die erste Vorprüfung durch den Kanton hat nun aber gezeigt, dass diese Vision aus heutiger Sicht «nicht mit der bestehenden Infrastruktur, insbesondere betreffend Mobilität, in Einklang gebracht werden kann». Aufgrund dessen habe der Gemeinderat gemeinsam mit den Investoren beschlossen, die Planung des Bernaparks in Etappen anzugehen, sagt Gemeindepräsident Lorenz Hess (BDP) gegenüber dem «Bund». Konkret heisst das, dass die Bevölkerung über jede einzelne Etappe abstimmen wird. Ursprünglich war geplant gewesen, das gesamte Projekt noch in diesem Jahr an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung zu behandeln.
Das etappierte Vorgehen hat nun eine Verzögerung zur Folge. Gemeindepräsident Hess geht davon aus, dass die Bevölkerung im März des nächsten Jahres über die erste Etappe abstimmen wird. Als Erstes werde die Bevölkerung über den vorderen Teil des Geländes abstimmen können. Also jenen Teil, auf dem der von der Denkmalpflege als erhaltenswert eingestufte Gebäudekomplex mit der markanten Fassade steht. Der Vorteil sei, dass es für diesen Teil des Areals keine zusätzliche Erschliessung brauche, sagt Hess.
Diese Bestandeszone weist eine Bruttogeschossfläche von 45 000 Quadratmetern aus. Davon soll maximal die Hälfte für das Wohnen genutzt werden, erklärt der Stettler Bauverwalter Peter Masciadri gegenüber dem «Bund». Maximal 1000 Quadratmeter sind für Läden reserviert. Dabei sei aber «keine verkehrsintensive, grossflächige Verkaufsnutzung» zugelassen. Die angepassten Pläne wurden Ende letzter Woche dem Kanton vorgelegt. Anschliessend folgt die öffentliche Auflage. Gleichzeitig werde an der zweiten Etappe gearbeitet, die der Bevölkerung zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt werde, sagt Masciadri. Jede einzelne Etappe werde den vorgeschriebenen Planungsprozess durchlaufen, betont er.
Kanton will weitere Entwicklung
Für Ivo Sonderegger, Geschäftsführer des Bernaparks, ist das etappierte Vorgehen kein Nachteil: «Für uns ist einfach wichtig, dass wir die Umgestaltung weiter vorantreiben können.» Ähnlich tönt es beim Kanton: Auch er habe ein Interesse daran, dass das Areal weitergenutzt werde, sagt Barbara Boczek, Abteilungsleiterin Orts- und Regionalplanung beim Amt für Gemeinden und Raumordnung. Sie bestätigt zudem, dass am Freitag ein Gesuch zur Zonenplanänderung für einen Teil des Areals eingegangen sei.