Coronavirus: Angst ist auch hier spürbar

15 Personen haben sich in der Schweiz bisher mit dem Coronavirus angesteckt. Viele Leute haben Angst und decken sich mit allem ein, was sie für den Notfall zu brauchen denken. Wie wirkt sich die Panik in der Region Bern-Ost aus?

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

Sie hätte bis jetzt nicht wahnsinnig viel gemerkt, sagt Therese Weltner, Volg-Ladenleiterin in Zäziwil. "Es wird zwar etwas mehr eingekauft, aber Hamsterkäufe gab es noch keine", sagt sie. Noch sei ihnen nichts ausgegangen. "Aber die Leute sprechen davon. Man weiss noch nicht, wie ernst man es nehmen soll", sagt Weltner.

 

Hamstereinkäufe in der Drogerie

Anders sieht es in der Bahnhof-Drogerie in Worb aus. "Die Leute haben Angst und machen Hamstereinkäufe", sagt Annina Stucki, stellvertretende Geschäftsführerin. Zwar gebe es auch Leute, die diesbezüglich entspannt seien, aber grundsätzlich sei die Verunsicherung gross.

 

An der Ladentür weist ein Aushang darauf hin, dass die Drogerie keine Mundschütze mehr an Lager hat. "Mundschütze sind schon seit zwei Wochen nicht mehr lieferbar", sagt Stucki. Auch sei ihnen das Desinfektionsmittel mittlerweile ausgegangen.

 

Das Team der Bahnhof-Drogerie Worb versuche, verängstigte Kundinnen und Kunden zu beruhigen, sagt Stucki. Die Sterblichkeitsrate sei durch das Coronavirus ja nicht drastisch erhöht, sie sei wie bei einer normalen Grippewelle auch. "Nur Geschwächte bekommen eine Lungenentzündung", sagt sie. Das Drogerie-Personal kläre seine Kundschaft darum auf, wie gefährlich das Virus tatsächlich sei.

 

Hysterische Gesunde gefährden Geschwächte

Gerade für die Geschwächten werde das Verhalten der Gesunden nämlich zum Problem: "Die Hamstereinkäufe von Mundschützen und Desinfektionsmittel führen dazu, dass es für diejenigen kein Material mehr hat, die es wirklich brauchen", sagt Stucki. Dadurch werde die Situation eigentlich nur verschlimmert, da sich Geschwächte eher ansteckten als Gesunde. Somit wird auch die weitere Verbreitung des Virus nur noch begünstigt.

 

Man solle sich an die Anweisungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) halten: "Mit Seife die Hände waschen, Handtücher wechseln und in den Ellenbogen niesen oder husten", rät Stucki. Und: "Das Immunsystem stärken."

 

[i] Zu den aktuellen Informationen und Verhaltensanweisungen des BAG


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Erstellt: 29.02.2020
Geändert: 29.02.2020
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