Chinoworb sammelt Geld: Der Nostalgieteppich soll weg
Nach der Renovation des Foyers möchten die Betreiber:innen des Chinoworb auch den fast 70 Jahre alten Teppich erneuern. Dafür sammeln sie Geld und hoffen, dass es auch noch für das Aufhängen der alten Discokugel reicht.
Stolze 66 Jahre ist das Chinoworb alt. Ebenso lange liegt im Saal ein orange-gemusterter Spannteppich. Diesen möchte der Ortsverein Worb, der das Kino seit 2018 betreibt, nun ersetzen. "Zu deutlich zeigen sich die Spuren der Zeit in Wellen, Rinnen und losen Stellen", heisst es auf der Website des Kinos.
Obwohl freiwillige Helfer:innen bereitstehen, die beim Teppichwechsel mit anpacken wollen, kommt ein neuer Teppich teuer. Diese will der Ortsverein per Crowdfunding sammeln und hat dafür auf der Seite "Wemakeit" eine Seite erstellt.
Privatkino für 300 Franken
Wie bei derartigen Sammelaktionen üblich, gibt für die Spender:innen Belohnungen. Wer 30 Franken spendet, bekommt beim nächsten Kinobesuch ein Spezialgetränk, bei 70 oder 150 Franken darf man sich ein bis zwei Filmplakate aussuchen. Für 300 Franken kann man sich und vier Begleitpersonen auf der grossen Leinwand eine DVD vorführen lassen, für 500 Franken darf man dazu elf Personen einladen.
Reicht es noch für die Discokugel?
Obwohl der Ortsverein für den Teppich mit Kosten von 10'000 Franken rechnet, hat er sich ein Sammelziel von 12'000 Franken gesetzt. Dies weil einerseits zehn Prozent des gesammelten Geldes an Wemakeit gehen, andererseits weil auch die Belohnungen Geld kosten würden, erklärt Katharina Schär vom Chinoworb auf Anfrage.
Wird das Ziel übertroffen, will der Verein eine Tradition wiederbeleben: Bis zum Umbau 2012 bestrahlte vor Filmbeginn jeweils eine grosse Discokugel den Kinosaal. Abmontiert wurde sie "weil man wohl dachte, sie sei nicht mehr zeitgemäss", schreibt Rita Suppiger vom Chinoworb auf Anfrage. Seither liegt sie im Operateurraum. "Viele Kinofreunde haben sich in der Zwischenzeit an uns gewendet und gefragt, ob man diese Kugel nicht doch wieder installieren könnte. Sie scheint ein nostalgisches Bedürfnis zu sein."
Die Chancen für die Discokugel stehen recht gut. Nach wenigen Tagen haben bereits 23 Personen insgesamt 8'225 Franken gespendet (Stand 13. Oktober). Die Sammelaktion läuft noch bis am 21. November.