Chinoworb: Dieser Film läuft seit 600 Tagen

Am Samstag startet das Chinoworb mit einem ganztägigen Fest in die Herbstsaison. Auf dem Programm stehen Spielfilme, eine Aufnahme des legendären Hyde-Park-Konzerts der Rolling Stones und Kunst aus Popcorn.

Debora Rother/PD, Berner Landbote

Im Januar 2013 haben Martin Christen (Geschäftsführung) und Rolf Nöthiger (Finanzen) das traditionsreiche chinoworb zu neuem Leben erweckt. Am kommenden Samstag wird gefeiert: 600-Tage chinoworb. Das Fest ist gleichzeitig Saisonauftakt. Gezeigt wird als erster Film um 10 Uhr das Highlight der letzten Worberchinosaison – «Der Goalie bin ig» (Dialekt). Der Goalie muss als Sündenbock herhalten. Doch dass dem so ist, merkt er erst, als er aus dem Gefängnis langsam zurück in seine gewohnte Umgebung findet und auf die bekannten Gesichter in Schummertal trifft. 

 

Goal für den Goalie

Der Goalie hat bereits begeistert, als er erst zwischen Buchdeckeln existierte und lange bevor Sabine Boss ihm ein Leinwandgesicht gab. Und als im chinoworb der Film «Der Goalie bin ig» Premiere feierte, war der in Olten wohnhafte Autor und Kolumnist Pedro Lenz, der einst die Geschichte des Goalies erfand, persönlich anwesend. «Diese Premiere und der Film selbst war für das chinoworb ein Saisonhighlight», erzählt Martin Christen. «Deshalb zeigen wir ihn nun nochmals.»

Auch sonst kann sich das Programm des Festtages sehen lassen: Um 13 Uhr läuft «The Hundered Foot Journey», eine Komödie, in der ein indischer Jungkoch auf eine Michelin-Sterne Köchin trifft und diese aus der Bahn wirft. Um 16 Uhr flackert «Finding Vivian Maier» über die Leinwand. Der Film durchleuchtet das Leben einer genialen Künstlerin. Im Anschluss um 20 Uhr läuft «Der Koch» – ein Film nach dem Beststeller von Martin Suter. Und als krönenden Abschluss rocken die Rolling Stones den Kinosaal. «The Rolling Stones Hyde Park Concert» läuft um 22 Uhr.

Zum Kinoteam gehört neben den zwei Männern auch eine Frau. Die Filmstudentin Katja Morand zeichnet  für die Programmation verantwortlich. Der von ihr mitinitiierte Filmclub zählt heute über 200 Mitglieder. Alle zwei Wochen schauen sie sich einen Film ausserhalb des Normprogrammes an. Das chinoworb stösst auf Anklang. «Wir sind zufrieden mit der letzten Saison. Auch die Vermietung an Firmen, Vereine, Parteien und Privatpersonen, läuft gut», sagt Christen.  Dem muss auch so sein. Immerhin hat die Digitalisierung der Kinoanlage 80 000 Franken gekostet. «Wir spüren viel Unterstützung hier in Worb», freut sich Geschäftsführer Christen.

 

[i] Fest am 13. September. Filme ab 10 Uhr. Reservationen: 031 839 58 68. Zum Veranstaltungseintrag auf BERN-OST...
[i] www.chinoworb.ch

 
[i] Rückblick: Geschichte eines Kinos

Im Sommer 2013 schloss das chinoworb, das damals noch «Kino Worb» hiess, seine Tore. Betreiber Manuel Zach hatte den Mietvertrag per Ende August gekündigt. Das Kino stand vor dem aus. Eine Digitalisierung der Filmanlage musste dringend vollzogen werden. Wie der Hund zu seinem Herrchen, so kam auch das Kino in Worb zu seinem neuen Besitzer: Ein Fan schaltete sich ein. Martin Christen, der über sich selbst sagt: «Ich hatte damals nicht viel Ahnung von Kino», setzte alle Hebel und Kontakte in Gang. Der «Herzblutworber», Journalist und Preisträger des Worber Kulturpreises fand in Rolf Nöthiger den richtigen Partner für sein Vorhaben. Ebenso wie Christen ist Nöthiger in Worb gut vernetzt. Die beiden gründeten die GmbH chinoworb. Am 26. Januar 2013 betraten erstmals Besucherinnen und Besucher das «neue» Kino.


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Erstellt: 11.09.2014
Geändert: 11.09.2014
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