Céline Jenni: 14-jährige Konolfingerin hilft rumänischen Waisenkindern
Die 14-jährige Konolfinger Schülerin Céline Jenni will mit ihrer Abschlussarbeit rumänischen Waisenkindern helfen. Sie spannt dafür mit einer kleinen Hilfsorganisation aus Bolligen zusammen und sammelt Sachspenden, die anschliessend nach Rumänien transportiert werden. Dazu recherchiert sie über die Hintergründe des rumänsichen Heimeleneds.
"Das hilft wenigstens jemandem"
1989 war Céline Jenni aus Konolfingen noch nicht geboren. Trotzdem hat die 14-jährige Neuntklässlerin die Hilfe für rumänische Kinderheime als Thema ihres Schul-Abschlussprojektes ausgewählt. "Ich hatte viele verschiedene Ideen für das Abschlussprojekt", erzählt sie. "Dann sah ich aber eine Dokumentation zum Thema Kinderheime in Rumänien. Bald darauf fiel mir ein Spendenbrief der Organisation "Direkthilfe für Rumänien" in die Hände. Ich entschied mich, dazu etwas zu machen. Das hilft wenigstens jemandem."
An verschiedenen Sammelstellen in Konolfingen und Wichtrach sammelt sie noch bis am 5.März Kleider, Schuhe, Musikinstrumente und Noten, Schlitten, Kinderwagen, Spiele und anderes (siehe Link unten). Die gesammelten Hilfsgüter werden von "Direkthilfe für Rumänien" in den Frühlingsferien nach Rumänien transportiert.
Zusammenarbeit mit Hilfsorganisation aus Bolligen
Die kleine Bolliger Organisation "Direkthilfe für Rumänien" unterstützt in Siebenbürgen, einer Region Rumäniens, die Unterbringung von Heimkindern in Grossfamilien und betreuten Wohngemeinschaften. Sie kauft dafür Häuser und hilft bei Ausstattung, medizinischer Versorgung und Ausbildung mit. Gemäss Website der Organisation konnten in Zusammenarbeit mit rumänischen Partnern und den örtlichen Kirchen bis im Juli 2004 alle grossen Kinderheime in Siebenbürgen aufgehoben und durch kleinere und menschlichere Institutionen ersetzt werden.
Céline Jennis Projekt umfasst nicht nur die Hilfs- und Sammelaktion, sie schreibt auch eine Begleitarbeit, in der sie erklärt, wie es zu den schlimmen Zuständen in den Heimen überhaupt gekommen ist. "Im Rumänien unter Ceaușescu waren Verhütung und Abtreibung verboten und es wurde zeitweise sogar eine Kinderprämie bezahlt. Die Eltern konnten oft nicht für die Kinder sorgen und so gab es viele verlassene und ausgesetzte Kinder. Gesunde wurden vom Staat als Nachwuchs für Polizei und Armee aufgezogen, in anderen Waisenhäusern bekamen die Kinder grad mal zu Essen und sonst nichts. Viele sind gestorben."
"Waisen kommen in Rumänien ganz am Schluss"
Rumänien gehört auch heute noch zu den ärmsten Ländern Europas. Und auch heute noch werden viele Kinder von ihren Eltern verlassen und in Heimen abgegeben. "Es ist noch heute so, dass Waisen in Rumänien bei der staatlichen Hilfe ganz am Schluss kommen. Deshalb sind die Heime immer noch auf Hilfe angewiesen", sagt Céline Jenni. Für ihr Abschlussprojekt beschränkt sie sich auf das Sammeln von Sachspenden. "Das ist für mich einfacher zu realisieren und es kommt wahrscheinlich mehr Hilfe zusammen, als wenn ich Geld sammeln würde", erklärt sie.
[i] Infos zur Sammelaktion und den verschiedenen Sammelstellen im BERN-OST Inserat...