Castle-Jazztage Oberdiessbach: Ausklang mit Überraschungsgast

Gestern Nachmittag beendete die White Sox Jazzband die drei Jazztage beim Schloss Oberdiessbach. Zur Überraschung von Musikern und Publikum trat zum Abschluss Bernita Bush auf.

Verenah Holzer / Thuner Tagblatt TT
Die 11. Castle-Jazztage gehören bereits wieder der Vergangenheit an. Sie wurden gestern Nachmittag von der White Sox Jazzband abgeschlossen. Unter der Leitung des Mitinitianten des Jazz-Open-Airs Hans Fankhauser erfreute die Band das Publikum mit altem traditionellen New-Orleans-Jazz ebenso wie mit bluesigen Rhythmen. Begleitet von Ruedi von Arx, Klarinette und Saxofon, Martin Wyss, Trombone, und Denis Röthlisberger am Schlagzeug, fesselte der scheinbar ewig junge Fankhauser auf der Trompete oder mit seinem engagierten Gesang. Ob das eine oder das andere, er war mit Herz und Seele dabei. Nicht unerwähnt bleiben dürfen der neue Bassist Paul Mairy und Roger Robert als Ersatzmann am Klavier. Und dann entdeckte der Bandleader plötzlich Bernita Bush unter den Gästen. Sie liess sich auf die Bühne locken und gab zur Freude aller ein paar Kostproben ihres Könnens.

Vielseitiger Jazz

Mit den beiden anderen Bands ist es Hans Fankhauser gelungen, für jeden Jazzliebhaber etwas nach Oberdiessbach zu holen. Nachdem die Fireheouse Hot 7 Jazzband am Freitag dem Publikum mit offensiv fetzigen Rhythmen so richtig eingeheizt hatte, kam selbiges am Samstag in den Genuss von gediegenem Salonjazz. Auf der Bühne stand die Casa Loma Jazzband. Sie setzt sich ausser den beiden Baselbietern, dem Bandleader Peter Gutzwiler, Banjo, und Dieter Merz am Sousafon, ausschliesslich aus Elsässern zusammen. Sie pflegen den New-Orleans-Stil der 20er- und den Swing der frühen 30er-Jahre. Einmal waren die Melodien melancholisch angehaucht, dann wieder forderten sie eher zum Tanzen auf. «Es ist toll, hier zu spielen, das Publikum ist super und die Ambiance grossartig», sagte der Bandleader. Dass die Bandmitglieder auch Spass verstehen, zeigte Ralph Dreyer mit seinem aussergewöhnlichen «Washboard Wiggles». Nebenbei neckte er den Pianisten Mathieu Münch oder witzelte mit Trompetist Antoine Moser herum. Für Hans Fankhauser haben sich die Erwartungen erfüllt. «Wir hatten drei Tage Full House und ein grossartiges Publikum», fasste der total zufriedene OK-Präsident und Schlossherr Sigmund von Wattenwyl zusammen. «Es ist schön zu sehen, wie die ‹Wiederholungstäter› zu einer Familie zusammengewachsen sind. Noch nie wurde bei den Castle-Jazztagen randaliert, noch nie gab es Alkoholleichen, und nach dem Fest müssen wir höchstens einige Zigarettenstummel auflesen», fügte er an. Mit einem allfälligen Reingewinn soll der Musikpavillon restauriert werden.

www.castlejazz.ch

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Erstellt: 27.06.2011
Geändert: 27.06.2011
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