Umstrittene Bühlmatte-Parzelle: Was sagt die Gemeinde?

Über 140 Stimmberechtige zog die letzte Kirchgemeindeversammlung in Grosshöchstetten an. Es ging um den Verkauf der Parzelle unterhalb der Kirche. Das Geschäft wurde aus Furcht vor einer Bebauung der jetzt grünen Wiese abgelehnt. Die Parzelle gehört zur Zone mit Planungspflicht (ZPP) Bühlmatte. Welche Rolle spielt die Gemeinde in der Angelegenheit? BERN-OST hat mir Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) gesprochen.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Der Grosshöchstetter Kirchgemeinderat wollte die bis jetzt unbebaute Parzelle auf der Bühlmatte verkaufen, wie verschiedene Medien berichteten. Käuferin wäre die Immobilienfirma Halter AG gewesen, welche auf der benachbarten Parzelle eine Überbauung plant. Die Parzelle der Kirchgemeinde hätte gemäss der Halter AG "weitestgehend" grün bleiben sollen. Doch diese Angabe genügte vielen Leuten nicht. Sie befürchteten, dass die Matte doch zugebaut wird. An der Kirchgemeindeversammlung Anfang Monat wurde das Geschäft zurückgewiesen.

 

Das Thema bewegt – im Vorfeld der Kirchgemeindeversammlung hatte sich die IG «Bewahrung Bühlmatte Parzelle 12» gebildet. An der Gemeindeversammlung kam zudem eine Nachfrage an die Behörden dazu.

 

BERN-OST: Frau Hofer, welche Rolle spielt die Gemeinde in Sachen Bühlmatte?

Christine Hofer: Die Gemeinde ist die Planungsbehörde und beschliesst mit der Überbauungsordnung (UeO) die Bebauung dieses Areals. Mit der UeO, die wir dort drauflegen werden Rahmenbedingungen rechtlich verbindlich festgeschrieben. Die Genehmigung erfolgt in zwei Schritten durch den Beschluss des Gemeinderates und der Genehmigung durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR). Eine Überbauungsordnung ist eine Sonderbauvorschrift.

 

Wo kann die Gemeinde Einfluss nehmen?

Die Gemeinde kann bei der UeO Einfluss nehmen und auch im qualitätssichernden Verfahren, das durch das Planungsbüro durchgeführt wird. Anliegen aus der Bevölkerung konnten anlässlich des durchgeführten Workshops entgegengenommen werden. Themen wie Grünflächen, erneuerbare Energien, die Parkplatzsituation gut ins Konzept einbinden, werden in den Wettbewerbsauftrag des Planungsbüros einfliessen. Der Gemeinderat ist in der Jury stimmberechtigt vertreten.

 

Was ist die Haltung der Gemeinde bezüglich der aktuellen Pläne auf dem Areal?

Die Haltung der Gemeinde ist, dass wir dieses Gebiet sehr gerne gesamthaft mit der Parzelle 12 der Kirchgemeinde anschauen möchten und dass dort eine Überbauung entsteht, die ins Dorfbild passt. Wir wollen auch Hand bieten, gesprächsbereit sein und uns für eine gute Lösung einsetzen.


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 20.12.2021
Geändert: 20.12.2021
Klicks heute:
Klicks total: