Budget 2016: Linden muss Gürtel enger schnallen
Linden steuert finanziell schwierigen Zeiten entgegen. Für 2016 ist ein Defizit von 97 000 Franken budgetiert. Im Gemeinderat kommt es zudem per Anfang Jahr gleich zu drei Rochaden.
Die gute Nachricht vorweg: Die Lindener müssen 2016 nicht tiefer ins Portemonnaie greifen. Die Steueranlage bleibt unverändert bei 1,9 Einheiten. Damit hatte es sich aber auch bereits mit den guten Nachrichten, die Gemeinderätin Sandra Walker an der Gemeindeversammlung vom Mittwochabend im Restaurant Linde verkündete. «Linden erhält 2016 aus dem Finanzausgleich zirka 1,15 Millionen Franken. Gleichzeitig müssen wir fast 1,8 Millionen in den Lastenausgleich zahlen», erklärte Walker.
Diese Zahlungen nähmen seit Jahren zu, was die Gemeinde allmählich vor Probleme stelle. Die kumulierten Defizite im Lindener Finanzplan bis 2020 betragen total über eine Million Franken. Das Eigenkapital wird in dieser Zeitspanne von aktuell 1,4 Mio. auf voraussichtlich 426 000 Franken abnehmen. Dementsprechend hob auch Gemeindepräsident Robert Schlapbach den Mahnfinger: «Wir werden den Gürtel enger schnallen und Projekte noch stärker auf ihre Notwendigkeit prüfen müssen.»
Für 2016 sieht das Budget ein Defizit von 97 000 Franken vor. Die steuerfinanzierten Investitionen sind auf 332 000 Franken veranschlagt, die gebührenfinanzierten auf 137 000 Franken. Das Verwaltungsvermögen wird neu innert 14 Jahren abgeschrieben, und zwar linear, wie es das neue Rechnungsmodell HRM 2 vorschreibt. Am Ende genehmigten die 44 Stimmberechtigten – 4,6 Prozent der Stimmbevölkerung – das Budget einstimmig.
Baumann beerbt Schlapbach
Per Ende Jahr hat Gemeindepräsident Robert Schlapbach seinen Rücktritt eingereicht (wir haben berichtet). An der GV galt es, seinen Nachfolger zu bestimmen. Als einziger Kandidat hatte sich der bisherige Vizepräsident Thomas Baumann gemeldet, der still gewählt wurde. Er dankte Schlapbach für sein Engagement und die «gute Arbeit» im Gremium. «Mein Ziel ist es, aus den roten Zahlen herauszukommen, damit wir als Gemeinde selbstständig bleiben können», hielt Baumann fest. Das Amt des Vizepräsidenten – ebenfalls per 1. Januar 2016 – beerbte Baumanns Ratskollege Beat Engel, Vorsteher des Ressorts Ver- und Entsorgung.
Den frei werdenden Sitz im Gemeinderat fürs Ressort Bau holte sich in stiller Wahl Franziska Zurbrügg. Sie ist Hauswirtschaftslehrerin und arbeitet derzeit bei der Avag. «Als ich angefragt wurde, habe ich mir eine Woche Zeit genommen und danach entschieden, mich für das Amt zur Verfügung zu stellen», sagte Zurbrügg nach der GV gegenüber dieser Zeitung.