Brenzikofen - Diskussion um Weg und Wasser

Gemeinderat Peter Widmer, verantwortlich für das Bauwesen und die Dorfplanung, hatte an der Gemeindeversammlung vom Donnerstagabend keinen leichten Stand. Ihm oblag es, den 58 (von 408) anwesenden Stimmberechtigten Kredite im Zusammenhang mit der Wasserverbindungsleitung Bodenstrasse– Schulhausstrasse zur Genehmigung zu beantragen.

Im Rahmen der Neuordnung der Wasserbeschaffung-Standorte in der Region Thun sowie im Zusammenhang mit regionalen Wassertransfers plant die Wasserversorgung Gemeindeverband Blattenheid eine Transportleitung zwischen Heimberg und Brenzikofen sowie ein Stufenpumpwerk. Der Leitungsbau biete die Gelegenheit, entlang der Bodenstrasse–Schulhausstrasse einen beleuchteten Gehweg zu erstellen sowie im Bereich der Bauzone die Bodenstrasse zu sanieren. Damit könnten Synergien genutzt werden und die Gemeinde käme finanziell günstiger weg, so die Argumentation der Behörde.

Bereits an der Orientierungsversammlung vom 5. März sei Kritik laut geworden, war zu erfahren. Dies war an der Gemeindeversammlung nicht anders. Es meldeten sich ein gutes Dutzend Bürger.

Während einige die Notwendigkeit des Gehwegs bestritten, zweifelten andere die Seriosität der Kostenschätzung an. Ein Stimmberechtigter monierte, die Einheit der Materie sei nicht gewahrt, weil im gleichen Traktandum über Gehweg und Gesamtprojekt abgestimmt werde. Es gab aber auch befürwortende Voten: «Denkt an morgen und übermorgen und nicht nur an heute», warb ein Bürger für Zustimmung. Ausgerechnet Leute, die vor etwa 20 Jahren einen Gehweg gefordert hätten, seien heute dagegen. «Mit dem Synergieeffekt spart die Gemeinde rund 380 000 Franken», argumentierte Gemeinderat Peter Widmer.
 
Mit knapper Mehrheit wurde der Gehweg Boden mit Kosten von 94 300 Franken und der Gehweg Schulhausstrasse für 33 900 Franken genehmigt. Für das Gesamtprojekt mit Kosten von 1,6 Millionen Franken wurde ein Rahmenkredit mit einer Zweidrittelmehrheit genehmigt.

Bei einem Aufwand von 1,648 Millionen Franken resultiert in der Gemeinderechnung nach Abschreibungen von 67 263 Franken ein Ertragsüberschuss von 91 212 Franken. Dies entspricht gegenüber dem Voranschlag einer Besserstellung von 64 312 Franken. Zum guten Ergebnis haben vor allem höhere Steuereinnahmen beigetragen. Das Eigenkapital beträgt nun gut 651 000 Franken, was 13 Steuerzehnteln entspricht. Mit überwältigendem Mehr genehmigte der Souverän die Rechnung 2012.

Zugestimmt wurde der Umwandlung des Gemeindeverbands Altersheim Oberdiessbach in eine Aktiengesellschaft und dem Aktionärsbindungsvertrag. Genehmigung erfuhr auch das Reglement über die Hundetaxe. Im Weiteren wurde über Brenzicare und die geplanten Feierlichkeiten zum 777-jährigen Bestehen von Brenzikofen am 12. und 13. Oktober informiert.