Brenzikofen - Bei Finanzen weht künftig ein rauerer Wind

In Brenzikofen wird sich wegen des Finanz- und Lastenausgleichs die finanzielle Lage in den nächsten Jahren eher verschlechtern. Das Budget 2013 wurde an der Gemeindeversammlung dennoch bewilligt. Zudem hält Roland Straub neu im Gemeinderat Einsitz.

Gabiel Berger / Thuner Tagblatt
Das Budget für 2012 sah noch ein Plus von 26 900 Franken vor. Im kommenden Jahr verhält es sich gerade umgekehrt: Der Gemeinderat von Brenzikofen plant mit einem Defizit von 26 550 Franken. «Der neue Finanz- und Lastenausgleich des Kantons wirkt sich negativ auf die Gemeindefinanzen aus», begründete Vizegemeindepräsident und Finanzvorsteher Peter Anderegg die Kehrtwende an der Gemeindeversammlung (GV) vom Donnerstag. Zu erwarten seien vor allem zusätzliche Belastungen im Sozial- und Schulwesen sowie beim öffentlichen Verkehr. Hinzu komme, dass der Kanton keine Beiträge mehr an den Unterhalt von Gemeindestrassen bezahle.

Anderegg führte aus, dass der negative Trend gemäss Finanzplan auch in den nächsten Jahren anhalten werde. «Dank des vorhandenen Eigenkapitals müssen wir aber kurzfristig keine Massnahmen ergreifen», sagte Anderegg. Die 56 Stimmberechtigten segneten den Voranschlag 2013 letztlich einstimmig ab und genehmigten damit auch die unveränderte Steueranlage von 1,76 Einheiten.

Lüthi wird Vizepräsidentin

Die Präsentation des Budgets war Peter Andereggs letzte Amtshandlung. Weil er aus Brenzikofen wegzieht, hatte er nach rund fünfeinhalb Jahren im Rat seinen Rücktritt eingereicht. «Er konnte in dieser Zeit unsere finanzielle Lage stetig verbessern», würdigte Gemeindepräsident Ernst Wüthrich die Verdienste Andereggs. Als Ersatz für die verbleibende Amtsdauer bis Ende 2013 stellte sich Gewerbeschullehrer Roland Straub zur Verfügung, der vor zehn Jahren mit seiner Familie ins Dorf zog. Er wurde mit Applaus ins neue Amt gehievt. Danach wählten die Stimmberechtigten mit Sabine Lüthi auch gleich eine neue Vizepräsidentin. Sie sitzt seit zwei Jahren im Gemeinderat und betreut das Ressort Abfall, Forstwesen und Landwirtschaft.

Schule wird neu organisiert

Gemeinderätin Hanni Pfander informierte die Anwesenden über die anstehenden Änderungen im Zuge der Einführung des Schulkonkordats Harmos. Da nächstes Jahr der zweijährige Kindergarten Pflicht wird, führt die Schulgemeinschaft Brenzikofen/Herbligen per 1. August 2013 eine zweite Kindergartenklasse ein.

Die zwei Jahrgänge werden in beiden Klassen gemischt. Im Weiteren werden in Zukunft bis zur 5. Klasse Schulklassen mit Kindern aus beiden Dörfern geführt. Im Schuljahr 2013/2014 werden die 1./2., 4./5. sowie 7. bis 9. Klasse in Brenzikofen bestritten, die 3. und 6. Klasse sowie die beiden Kindergartenklassen hingegen in Herbligen durchgeführt.

Dass die Kinder den Schulweg ab der 3. Klasse alleine meistern und dabei die viel befahrene Hauptstrasse in Herbligen überqueren müssen, weckte in der Bevölkerung zum Teil Ängste. Pfander versprach, dass sich der Gemeinderat weiterhin um Lösungen, etwa für die allfällige Organisation eines privaten Fahrdienstes, bemühe.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 24.11.2012
Geändert: 24.11.2012
Klicks heute:
Klicks total: