Brand bei Gerber macht's: "Wir hatten alles selber aufgebaut"

Am Donnerstagmittag brannte die Lagerhalle der Firma Gerber macht’s in Enggistein. Geschäftsleiter Thomas Gerber erzählt BERN-OST am Tag danach vor Ort, was passiert ist und wie es ihm geht.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Thomas Gerbers Bruder und ebenfalls Geschäftsleiter Hansruedi Gerber waren vor Ort, als der Brand ausbrach. "Er rief mich um den Mittag rum an. Ich war noch in Grosshöchstetten", sagt Thomas Gerber. Drei Minuten vor der Feuerwehr sei er eingetroffen. "Scheisse", sei sein erster Gedanke gewesen. "Es war unser Lebenswerk. Seit 2013 sind wir hier und haben alles selber aufgebaut", sagt er. Auf die Frage, wie es ihm jetzt geht, weiss er keine Antwort. "Es überwiegt, dass niemand zu Schaden kam." Er habe im Moment gar nicht die Zeit zu studieren.

 

Benzindämpfe gerieten in Brand

Die Brandursache ist bereits klar. "Benzin, sogenanntes Aspen, ist ausgelaufen. Meine Mitarbeiter haben Ölbinder draufgetan und wollten diesen mit der Schaufel aufschaufeln. Wahrscheinlich gab es vom Schaufeln auf dem Boden einen Funken", sagt Gerber. Innert Sekunden sei alles in Flammen gewesen. Entzündet hatte sich aber nicht das Benzin selber, sondern dessen Dämpfe. "Die konnten nicht aus diesem Raum entweichen." Das Feuer sei erst etwa um 17.30 Uhr einigermassen unter Kontrolle gewesen, weil Plastikteile lange weiterbrannten.

 

Gerbers Mitarbeiter hatten Glück im Unglück: "Sie standen vor der Benzinpfütze", sagt Gerber. Der Eingang war direkt hinter ihnen. Die Pfütze war im hinteren Bereich des Raumes entstanden.

 

Wichtiger Standort fällt aus

In der Halle waren Baumaterial für Maurereiarbeiten und zwei Lastwagen untergebracht. "Die halbe Bude lebt von diesem Standort", sagt Gerber. 35 Mitarbeitende seien vom Brand betroffen. Welche Auswirkungen der Vorfall nun auf den Betrieb haben wird, kann Gerber aber noch nicht sagen.

 

Wie geht's weiter?

"Als nächstes müssen wir hier alles rausräumen und die Decke abstützen", sagt er. Der Brand ereignete sich im Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes. Der obere Raum und das dort lagernde Material blieben unversehrt. Gerber weiss aber noch nicht, wie es danach mit dem 2014 gebauten Gebäude weitergeht. Er rechnet damit, dass ein Neubau nötig ist.

 

"Wir suchen jetzt eine Übergangslösung." Dabei hofft er auf die Unterstützung der Behörden. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) sei bereits vorbeigekommen und habe Hilfe angeboten. Bei seinen Mitarbeiter:innen und Leuten aus der Umgebung der Lagerhalle sei die Hilfsbereitschaft jedenfalls gross, lobt Gerber. "Irgendwie geht’s immer weiter."


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Erstellt: 12.06.2021
Geändert: 12.06.2021
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