Bowil - Gemeinde übt für den Ernstfall
Die Gemeinde Bowil hat sich dazu entschieden, einen Notfalltreffpunkt zu installieren. Falls eine Katastrophe droht, dient der Notfalltreffpunkt der Bevölkerung als Anlaufstelle für Informationen und Hilfe. Nun haben das RFO Kiesental und das ZSO Kiesental die Gemeinde Bowil auf einen möglichen kompletten Stromausfall vorbereitet. Die Gemeinde muss jetzt ein Konzept vorlegen, wie sie den Notfalltreffpunkt organisiert.
Der Notfalltreffpunkt von Bowil ist im Schulhaus, ein Ort welcher zentral ist, diverse Räumlichkeiten und auch Platz für Autos hat. Dort haben der Chef des regionalen Führungsorgans (RFO) Kiesental Daniel Zaugg und Kommandant für Schutz und Rettung (ZSO) Kiesental Andreas Fähndrich eine Übung durchgeführt. Sie haben den anwesenden Gemeindemitarbeiter:innen den Auftrag gegeben, den Notfalltreffpunkt für einen möglichen Stromausfall aufzubauen und zu organisieren.
Fragen über Fragen
Zu Beginn wurde der Stromgenerator in Betrieb genommen. Doch wie lange wird er Strom erzeugen? Damit trat schon die erste Frage auf und das Betriebshandbuch wurde studiert. Andere Personen stellten die NTP-Fahne auf und signalisierten den Weg mir Schildern und Absperrungen. Im Schulhaus installierte man währenddessen Notfalldrucker und -laptop, welche speziell dafür angeschafft wurden. Ein erstes Infoblatt für die Bevölkerung wurde erstellt. Doch auch da gibt es die ersten Fragen. Was ist das Wichtigste, das die Bevölkerung als Erstes wissen muss?
Funken im Polycomnetz
Am Tisch gegenüber wurden die beiden Funkgeräte installiert und getestet. Diese Geräte sind mit dem Polycom-Sicherheitsfunknetz der Schweiz verbunden. Es ermöglicht den Funkkontakt innerhalb wie zwischen den verschiedenen Organisationen Grenzwacht, Polizei, Feuerwehr, sanitätsdienstliches Rettungswesen, Zivilschutz und unterstützende Verbände der Armee.
Für den Notfalltreffpunkt stellt der Kanton den Gemeinden Boxen mit Material zur Verfügung. Die Boxen werden vom Zivilschutz überprüft und aktuell gehalten. Die Funkgeräte werden während des jährlichen Sirenenalarms der Schweiz auf Funktionalität geprüft. Deshalb werden sie zentral in der Zivilschutzanlage in Konolfingen gelagert und sind doch in Reichweite der Gemeinde. Für zusätzliches Material, das die Gemeinde benötigt, ist sie selbst verantwortlich.
Üben muss die Gemeinde nun sebstständig
Viele Fragen der Gemeinde konnten durch Rat und Tat von Zaugg und Fähndrich beantwortet werden. Da der Zivilschutz und die Armee bei einer Katastrophe oft bereits anders im Einsatz wären, ist es wichtig, dass sich die Gemeinde selbst organisieren kann. Nun muss die Gemeinde ein Konzept erstellen für die verschiedene Katastrophen und dies bis Ende Jahr dem RFO Kiesental aushändigen. Bowil will noch diverse organisatorische Vorbereitungen treffen und jährlich die Notfallsituation üben.
[i] Um bei Katastrophen und in Notlagen die Sicherheit für die Bevölkerung zu erhöhen, richtet der Kanton Bern ab 2021 schrittweise 236 Notfalltreffpunkte (NTP) ein. Im Ereignisfall nehmen die Gemeinden diese in Betrieb. Die NTP stehen danach der Bevölkerung als Anlauf- und Informationsstellen zur Verfügung. Den Gemeinden ist es offengelassen, ob sie ein Notfalltreffpunkt umsetzen möchten oder nicht. In der Region Bern-Ost haben folgende Gemeinden einen Notfalltreffpunkt vorbereitet:
Arni, Biglen (auch für Walkringen), Bolligen, Bowil, Grosshöchstetten (auch für Mirchel, Zäziwil), Kiesen, ( auch für Oppligen) Konolfingen (auch für Freimettigen, Häutligen, Niederhünigen, Oberhünigen), Landiswil (auch für Obergoldbach), Linden, Münsingen, Oberdiessbach (auch für Brenzikofen, Herbligen), Rubigen, Stettlen, Vechigen, Wichtrach, Worb
Die Gemeinde Oberthal hat beim Kanton einen Notfalltreffpunkt beantragt und die Bewilligung dafür wurde in Aussicht gestellt.
Weitere Informationen und Übersicht aller Notfalltreffpunkte finden Sie hier.
Die detaillierte Liste aller Notfalltreffpunkte im Kanton Bern finden Sie hier.