Bowil - Zukunftsängste überschatten heile Welt
Mit Stolz führten die Viehzüchter gestern im Dorf ihre Kühe vor. Dies unter dem Damoklesschwert eventuell gekürzter Direktzahlungen.
Die Bauern führen 136 Tiere vor, die schönsten die sie im Stall haben. Die meisten sind Swiss-Fleckvieh-Kühe, «eine Spezialität des Emmentals, auf die wir bauen», sagt Martin Gerber, Präsident des Viehzuchtvereins.
Kühe als Lebensgrundlage
Zu denken gibt ihm auch, dass nur noch die Haltung reinrassiger Kühe, wie etwa Holstein oder Simmentaler, mit Schauprämien unterstützt werden sollen. «Halter von Swiss-Fleckvieh-Kühen, wie sie die meisten hier bei uns haben, könnten unter Umständen leer ausgehen.» Holstein-Kühe haben den Nachteil, dass sie für ihre hohe Milchleistung viel Kraftfutter brauchen, das die Halter kaufen müssen. Swiss-Fleckvieh-Kühe sind genügsamer und geben mit gut 20 Litern pro Tag ordentlich Milch. Aber es gehe nicht nur ums Geld, erklärt Gerber. Er zeigt auf die vielen Jugendlichen rund um die Kühe und sagt: «Unsere Kinder sollen weiterhin bauern können.»
Ein Fest für Züchter
Nachdem die Kühe vorgeführt und bewertet sind, kommt der gemütliche Teil. Aus dem Lautsprecher ertönt volkstümliche Musik. Durchs Festzelt zieht der Duft von Wurst und Hamme. Entlang des Trottoirs stehen prächtige Treicheln. Diese sowie Blumenschmuck werden den Kühen für den Nachhauseweg umgehängt. «Würde den Bauern das Geld so gekürzt wie vorgesehen, wären Anlässe wie dieser infrage gestellt», sagt Martin Gerber.