Bowil - Wissen, was man glaubt

Simea Schwab kam ohne Arme zur Welt. Sie erzählte in Bowil über ihren Alltag und über ihre Körperbehinderung.

zbz / Wochen-Zeitung
Stephan Loosli, Sozialdiakon und Katechet in Bowil, sitzt im Chor der Kirche neben Simea Schwab und stellt Fragen an sie. Im Publikum befinden sich KUW-Schüler, vor sich auf den Knien halten sie ein Blatt, das es auszufüllen gilt.

Simea Schwab wuchs in Kerzers in einer Bauernfamilie auf. Trotz ihrer Körperbehinderung – die Theologin hat keine Arme und ein Bein ist kürzer als das andere – besuchte sie wie ihre Geschwister den Kindergarten, die Primar- und Sekundarschule. Sie hatte Ämtli wie ihre Schwestern auch.

Ihre Eltern legten Wert darauf, dass sie sich an der Arbeit auf dem Hof beteiligte. So richtete ihr der Vater ein erhöhter Sitzplatz auf dem Kartoffel-Ernter ein. Der Vater war es auch, der sie jeden Morgen mit dem Auto zur Schule brachte und sie mittags wieder abholte. Die Eltern zeigten ihren Kindern Zuneigung und Fürsorge.

Sie vermittelten auch Simea das Gefühl: «Es ist gut, dass es dich gibt!» Immer wieder suchten die Eltern das Gespräch; in der Familie, auch mit der Lehrerschaft. «In unserer Familie wurde sehr viel geredet. Das Gespräch am Familientisch war stets wichtig», erzählt Simea Schwab.

Die grosse Krise mit 13

Wie die meisten Mädchen im Teenageralter hatte Simea Schwab Idealvorstellungen von ihrem Aussehen. Sie wusste, dass sie diesen nicht entspricht, fing an, sich zu hassen und geriet in eine tiefe Krise. Sie erfuhr durch eine ihrer Schwestern, dass Gott an jedem Menschen persönlich interessiert ist. Sie fing an, in der Bibel zu lesen. Auch heute liefert die Bibel ihr wertvolle Botschaften. Sie drückt dies so aus: «Mi muess wüsse, was me gloubt.» Simea Schwab wollte verwurzeln im Glauben, ihr Wissen vertiefen. Nach ihrer ersten Ausbildung, der Kaufmännischen Lehre, welche ihr die IV «aufbrummte», entschied sie sich mit 21 Jahren zum Theologie-Studium in England.

Wichtige Werte

«Nehmt Hilfe an, ihr tut anderen damit einen Dienst. Alle Menschen sehnen sich danach, gebraucht zu werden», ruft Simea Schwab ihr Publikum auf. «Übt Dankbarkeit, denn diese macht zufrieden!» Mit diesen Worten schliesst die ausdrucksstarke Persönlichkeit ihr Podiumsgespräch ab.

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Erstellt: 24.02.2011
Geändert: 24.02.2011
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