Bowil - Neues Hirschgehege bei Familie Bähler
Den Plan, ein Hirschgehege zu bauen, hegt die Familie Bähler aus Bowil schon länger. Nun ist das Ziel fast erreicht. Falls die Baubewilligung Mitte Dezember erteilt wird, könnten auf dem Hof schon im Frühjahr 2020 die ersten Damhirsche ihr Zuhause finden.
Im Jahr 2013 haben Andreas Bähler und seine Frau Claudia den Hof seiner Eltern in Bowil übernommen. Das Interesse an Hirschen und der Hirschhaltung war bei den beiden zu dieser Zeit bereits vorhanden. Andreas Bähler absolvierte schon 2012 eine Ausbildung, die ihn berechtigt Hirsche zu halten. Nun wollen sie das Projekt Hirschgehege in die Tat umsetzen. Dass die Pläne für eine Hirschzucht, erst jetzt realisiert werden, liegt daran, dass erst noch Pachtverträge auslaufen mussten, bevor das Land für ein Gehege zur Verfügung stand. Zudem absolvierte Andreas Bähler in dieser Zeit noch die Ausbildung zum Sozialpädagogen. Die Hirschzucht stellt eine extensive Form der Landwirtschaft dar, die zwar viel Platz aber verhältnismässig wenig Aufwand benötigt. Ein Gutteil der Arbeit besteht aus dem Beobachten der Tiere. Diese sind ganzjährig draussen und haben keinen Stall, sondern bloss einen offenen Unterstand.
Die Bählers sind eine Pflegefamilie und nehmen auch immer wieder Menschen mit Beeinträchtigungen bei sich auf. Für diese sei die Aufgabe, die Hirsche zu beobachten oder sie zu füttern, eine gute Beschäftigung.
Langer Weg zur Umsetzung
Der Weg zur Realisierung des Geheges ist allerdings umständlicher als ursprünglich gedacht. Das Land, auf dem es gebaut werden soll, ist nicht als landwirtschaftliches Gewerbe deklariert, was das Vorhaben komplizierter macht. Zudem müssen die Vorschriften verschiedener Ämter eingehalten werden, die sich manchmal nur schwer vereinbaren lassen. Das Verfahren dauert inzwischen fast fünf Monate und erst mit dem Entscheid Mitte Dezember wird endgültig klar sein, ob auf dem Land der Familie Bähler ein Hirschgehege entsteht.
Vorgesehen ist auf dem Hof ein Gehege mit einer Grösse von einer Hektare, das eine Herde von neun oder zehn Muttertieren und einem Stier beherbergen soll. Wenn die Muttertiere im Juni Junge bekommen, wird die Herde der Bählers voraussichtlich auf etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Tiere anwachsen. Im Alter von eineinhalb Jahren werden sie im Gehege geschossen. Dies findet, wie auch bei der Jagd auf freilebende Hirsche, im Herbst statt. Das Fleisch der Tiere soll regional verkauft werden; Privatpersonen hätten bereits Interesse angemeldet. Andreas Bähler betont jedoch, dass seine Hirschzucht nicht primär darauf ausgelegt sei, einen Gewinn abzuwerfen. Vielmehr sei sie ein lang gehegter Wunsch, den die Familie vor allem aus Interesse an den Tieren umsetzen will.