Bowil - Jetzt ist es definitiv: Der Dorfladen geht zu

Der Mietvertrag ist seit längerem gekündigt, die Suche nach einem Ersatzlokal blieb ohne Erfolg. Nun machen Fritz und Heidi Stucki den Volg-Laden an der Hauptstrasse in Bowil Mitte März zu.

Stephan Künzi, Berner Zeitung BZ
In Bowil gibt es noch genau einen halben Monat lang einen Laden mit breitem Sortiment, und dann ist Schluss. Das bestätigte Bäcker Fritz Stucki, der Chef im kleinen Volg direkt an der Hauptstrasse, gestern auf Anfrage: «Ja, wir machen Mitte März zu.»
 

Völlig überraschend kommt das Ende für die Bowilerinnen und Bowiler nicht. Schon seit letzten Frühling war die Zukunft des traditionsreichen Dorfladens mehr als offen. Schuld waren für einmal nicht mangelnde Kundschaft und zu tiefe Umsätze. Völlig überraschend hatte der Vermieter den Vertrag für das Geschäftslokal aufgekündigt.

 

Fritz Stucki, der den Volg Bowil als Filiale seines Hauptgeschäfts in Schüpbach führt, schaute sich zwar noch nach einem neuen Lokal im Dorf um. Er nahm auch die eine oder andere Liegenschaft genauer unter die Lupe. Letztlich blieb die Suche aber erfolglos. Hier stimmte die Lage nicht, dort hätte er gleich ein ganzes Haus kaufen und darüber hinaus noch Geld in den Laden stecken müssen – «bei den kleinen Margen, wie sie im Lebensmittelhandel möglich sind, wäre eine solch hohe Investition schlicht nicht verkraftbar gewesen», erklärte Fritz Stucki gestern.

 

Die Gründe bleiben unklar

 

Der Bäcker machte keinen Hehl daraus, dass ihm der Abschied aus Bowil schwerfällt. Dank des Einzugsgebiets, das sich weit über das Dorf hinaus bis ins umliegende Hügelland erstrecke, könne er auf eine grosse Stammkundschaft zählen, führte er aus. Ebenso wichtig seien die Passanten, die auf ihrer täglichen Fahrt aus dem Emmental zur Arbeit in der Region Bern beim Volg Bowil halt machten.

 

Filialleiterin Ruth Mumenthaler und die anderen Angestellten aus Bowil können nach Schüpbach wechseln. Fritz Stucki tönte an, dass die Schliessung wohl Folgen für das Hauptgeschäft haben wird: «Ich rechne damit, dass ich die Backstube weniger gut auslasten kann.»

 

Über die Gründe, die zur Kündigung des Mietvertrags führten, konnte Stuckis Frau Heidi schon im letzten Frühling nur spekulieren. Genaueres ist auch ein Jahr später nicht herauszufinden. Der Vermieter war gestern telefonisch nicht zu erreichen.

 

Noch ein schmales Sortiment

 

Ganz ohne Lebensmittel stehen die Bowilerinnen und Bowiler übrigens in Zukunft nicht da. Ihnen bleibt das schmale Sortiment, das im Café Dörfli zu finden ist.
 

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Erstellt: 28.02.2014
Geändert: 28.02.2014
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