Bollstrasse Worb: Ein neues Gesicht für den Dorfeingang

Auf der Bollstrasse wird gebaut. Ursprünglich hatte der Abschnitt für den Kanton zeitlich nicht Priorität, Sicherheitsdefizite und der Ausbau der Olwo setzte ihn aber unter Zugzwang. BERN-OST hat sich das Projekt angesehen: Der Dorfeingang wird danach ein völlig neues Gesicht haben.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Schon vor knapp zehn Jahren beschloss der Kanton Bern das «Massnahmenprojekt Worblental» für die Kantonsstrasse zwischen der Abzweigung «Stützli» Ostermundigen und dem Kreisel Bollstrasse in Worb. Ziel war, die Schwachstellen möglichst einheitlich auszumerzen, insbesondere, was die Sicherheit des Fuss- und Veloverkehrs angeht.

 

Viele Schwachstellen

Der Abschnitt in Worb war ursprünglich ohne Zeitdruck. Die Strasse ist in einem recht guten Zustand. Allerdings ist bei der Holzverarbeiterin Olwo seit 2014 einiges gegangen: 2019 wurden der neue Holzlagerplatz direkt an der Strasse und die Heizzentrale des Wärmeverbunds gebaut. Seit 2021 entstehen zwei neue Lager- und Logistikhallen, eine neue Zufahrt eingangs Dorf soll diese erschliessen.

 

Autos fahren zu schnell

Schon heute hat das Stück Bollstrasse seine Schwächen. Die Entwässerung ist ungelöst, es fehlen durchgehende Trottoirs, und das Überqueren der Strasse ist schwierig: Seit Kurzem gilt Tempo 50, doch die meisten Autos fahren schneller. Das betrifft auch die Olwo, die beidseits der Strasse wirtschaftet und deren Arbeiter:innen die Strasse oft überqueren müssen – zu Fuss oder mit Fahrzeugen.

 

Auf Wunsch der Olwo

In Abstimmung mit der Olwo wurde das Projekt nun vorgezogen. Geplant ist, den Belag und wo nötig die Kofferung zu erneuern und die Strasse besser zu entwässern. Die Fahrbahn wird auf auf 7,5 Meter verbreitert. Die bestehenden Trampelpfade am Strassenrand werden durch Trottoire ersetzt, so dass man sicher zu Fuss vom Kreisel bis zum Ausstellungs- und Verkaufsgebäude der Olwo kommt.

 

Inseln anstatt Fussgängerstreifen

Für Zebrastreifen ist der Fussverkehr zu schwach. Stattdessen wird es drei Mittelinseln geben, die helfen sollen beim Überqueren der Strasse, für Personen und Betriebsfahrzeuge. Eine am nördlichen Ende des Holzlagerplatzes, eine am südlichen und eine dritte im Bereich der Gfeller Holzbau GmbH. Bei der neuen Olwo-Zufahrt gibt es eine Einspurstrecke.

 

«Pförtner» am Dorfeingang

Am Dorfeingang wird ein «Pförtner» gebaut: Die Strasse wird verengt, es werden zwei Bäume gepflanzt und eine Mittelinsel gebaut. Damit will der Kanton bewirken, dass sich die Autofahrer:innen besser an das Tempolimit halten. Weiter wird die Strasse in Zukunft durchgehend beleuchtet sein.

 

Keine Velostreifen

Velostreifen gibt es keine. Der Kanton begründet  den Entscheid mit Platzmangel und verweist auf die Absicht, den Veloverkehr im Worblental in Zukunft abseits der Kantonsstrasse zu führen. Trotz diesem Abstrich frisst die Sanierung Land. 488 m2 Kulturland mussten die anliegenden Landwirt:innen dafür abgeben. Die Bauarbeiten dauern ungefähr ein Jahr.

 

Olwo zahlt mit

Der Kanton geht von Baukosten im Umfang von 3,4 Millionen Franken Brutto aus. Daran beteiligen werden sich auch die BKW, die Swisscom und die Wasserversorgung Worb, da diese ihr Leitungsnetz sanieren und zum Teil ausbauen wollen. Die Kosten für den Einspurstreifen zur geplanten neuen Einfahrt und den Erwerb der dafür nötigen 189 m2 Land übernimmt die Olwo.

 

[i] Die Pläne für die Sanierung der Bollstrasse in Worb wurden im Juni 2021 aufgelegt und im April 2022 genehmigt.


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Erstellt: 26.10.2023
Geändert: 26.10.2023
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