Bolligen - Zum dritten Mal in Folge rote Zahlen

Im letzten Jahr hat Bolligen ein Defizit von 628 000 Franken eingefahren.

Simon Wälti / der Bund
In Bolligen heisst es nicht, aller guten Dinge sind drei, sondern aller schlechten Dinge sind drei. 2008, 2009 und 2010 nämlich resultierte in der Rechnung ein Defizit – und es war jeweils erst noch höher als budgetiert. Die Rechnung 2010 schloss bei einem Aufwand von 29,4 Millionen Franken und einer Steueranlage von 1,4 mit einem Defizit von rund 628 000 Franken ab. Das Eigenkapital reduziert sich auf noch 3,5 Millionen Franken.

«Das ist ein Trend, der uns gar nicht passt», sagte Gemeinderat Peter Pfenninger (FDP) gestern an einer Medienkonferenz. Mittel- und längerfristig versprach er eine Verbesserung der finanziellen Situation.

Im letzten Jahr nahm Bolligen weniger Steuern ein als vorgesehen, vor allem bei den Firmen gab es einen starken Rückgang. Hier fehlten 600'000 Franken in der Kasse.

Eigentlich hatte die Gemeinde eine halbe Million Franken für rückläufige Steuererträge zurückgestellt, dieser Betrag wurde aber bereits letztes Jahr gebraucht, um die stark defizitäre Rechnung 2009 etwas aufzupolieren. 2010 mussten zudem 600 000 Franken zusätzlich abgeschrieben werden.

Daneben gab es aber auch Lichtblicke. Die Verwaltung ging haushälterisch mit dem Geld um: Der Sachaufwand fiel um 168'000 Franken tiefer aus. Ausserdem waren die Abgaben an den Kanton tiefer als angenommen. So musste Bolligen zwar einen relativ hohen Betrag von 1,84 Millionen Franken in den Finanzausgleich einspeisen, dies aber sind 193'000 Franken weniger als prognostiziert.

Höhere Steuern 2011

Im laufenden Jahr weist Bolligen nun eine Steueranlage von 1,5 auf. Die Stimmberechtigten genehmigten letzten November die Erhöhung. Trotzdem ist die Gemeinde nicht aus dem Schneider. Laut Pfenninger werden die Mehreinnahmen praktisch durch die Steuererleichterungen, die der Grosse Rat beschlossen hat, aufgebraucht.

Ein Steuerzehntel macht in Bolligen eine Million Franken aus. Im Budget vorgesehen ist ein Minus von 109'000 Franken. Zudem dürften die hohen Schulden von derzeit 18 Millionen Franken wegen der Investitionen für den Schulhausneubau im Lutertal mittelfristig weiter steigen.

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Erstellt: 18.05.2011
Geändert: 18.05.2011
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