Bolligen - Stadt-SPler wollen Kiener Nellen weg haben

Nun gilt es ernst für Margret Kiener Nellen. Seit Dienstag liegt bei der SP ein Antrag auf dem Tisch, welcher die erneute Kandidatur der Nationalrätin aus Bolligen verhindern soll.

Tobias Habegger, Berner Zeitung BZ
Der Rückhalt von SP-Nationalrätin Margret Kiener Nellen bröckelt. Seit der Story über Steueroptimierungen im Hause Kiener Nellen, welche die Weltwoche im Herbst lanciert hat, haben sich Parteimitglieder von der Nationalrätin aus Bolligen abgewendet.

Doch was bisher nur gemunkelt wurde, steht seit Dienstag auf einem Papier im Büro des SP-Regionalverbandes Bern-Mittelland. Mit einem Antrag wollen zwei SPler die Nomination von Margret Kiener Nellen verhindern. Die Delegierten stimmen am Mittwoch kommender Woche ab.


Die SP sei gespalten

Der Antrag fordert eine geheime Abstimmung. Eingereicht haben ihn Barbara Nyffeler und Michel Berger. Sie ist Präsidentin der SP-Bern-Ost und eher im rechten SP-Lager zu Hause; er ist Mitglied der SP Bern-Süd und politisiert als Gewerkschafter am linken Flügel der Partei. Beide haben die Kontroverse um Kiener Nellen hautnah miterlebt. Darf die Nationalrätin nach der Steuergeschichte nochmals zu den Wahlen antreten – oder darf sie nicht?

Die SP-Mitglieder seien in dieser Frage gespalten, sagt Barbara Nyffeler. «Nun sollen die Delegierten abwägen und die Frage beantworten», fügt Michel Berger an. Eine Kandidatur von Kiener Nellen könnte die ganze SP-Wahlkampagne überschatten, betont er. Auch Barbara Nyffeler sagt: «Die Steuergeschichte wird die verdienstvolle Politikerin immer wieder einholen.»

Bolligen hält zu Kiener Nellen

Die SP-Sektion Bolligen hat die Nationalrats-Kandidatur von Kiener Nellen unterstützt. «Normalerweise winken die Delegierten die Vorschläge durch», sagt Nicola von Greyerz, Präsidentin der SP Bern-Mittelland. Das letzte Wort habe die Kantonalpartei. «Doch wenn die Mitglieder des Regionalverbands ihre Kandidatur ablehnt, wird es für Kiener Nellen schwierig, daran festzuhalten.»
 

Von Greyerz will den Antrag nicht kommentieren, da sie selber für den Nationalrat kandidiere. Neben von Greyerz stehen folgende Frauen als potentielle Nachfolgerinnen von Kiener Nellen parat: Co-Generalsekretärin Flavia Wasserfallen, Kantonalpräsidentin Ursula Marti und Alt-Stadträtin Lea Kusano, die bei den letzten Stadtberner Wahlen das beste SP-Resultat erzielt hat.

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Erstellt: 06.01.2015
Geändert: 06.01.2015
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