Bolligen - Schulhaus Lutertal wird erweitert
Die Bolliger Gemeindeversammlung hat gestern einen Kredit über 10,7 Millionen Franken für die Schule Lutertal bewilligt.
Für den Gemeinderat war die Sache klar: Von nichts kommt nichts. Damit auf dem Flugbrunnen-Areal an zentraler Lage im Dorf Bolligen eine Wohnüberbauung für neue Steuerzahler entstehen kann, braucht es hohe Investitionen für die Zusammenlegung der Primarstufen am Standort Lutertal auf den Sommer 2015. Zwar übte ein gegnerisches Komitee im Vorfeld der Gemeindeversammlung an den Plänen Kritik, die Parteien stellten sich aber bis auf die EVP hinter den Gemeinderat.
Der Kredit, der gestern Abend der Gemeindeversammlung vorgelegt wurde, beläuft sich auf 10,7 Millionen Franken. «Das ist nicht gerade ein Pappenstiel», sagte Gemeinderat Niklaus Wahli (SP). Ein Projektierungskredit in der Höhe von 800 000 Franken war bereits früher bewilligt worden. Man habe keinen «Plan B», aber eine gute Vorlage, sagte Wahli weiter. Für die Umnutzung des Flugbrunnen-Areals schwebt dem Gemeinderat eine Zone mit Planungspflicht vor (ZPP), wie Markus Walther (SVP) erklärte. Der Gemeinderat erteilte zudem der Idee, den alten Teil des Flugbrunnen-Schulhauses von 1907 vorübergehend weiterzubenutzen, eine Absage. Barbara Gasser (SP) sagte, dies würde trotzdem eine teilweise Sanierung der Anlage notwendig machen.
Das Projekt für die Erweiterung und teilweise Sanierung der Schulanlage Lutertal wird gemäss Finanzplan zu einer starken Erhöhung der Schulden führen. Die Steueranlage von 1,50 Einheiten soll aber beibehalten werden. Adrian Goetschi, Sprecher des Gegenkomitees, machte hinter die Kalkulationen ein dickes Fragezeichen. Er sprach von «Finanzjongleuren» und sagte, eine Steuererhöhung werde unumgänglich sein.
Schulleiter Walter Huldi erklärte, die Lösung mit dem Weiterbetrieb des alten Schulhauses im Flugbrunnen sei «utopisch». Es bestehe kein Platz für Gruppenräume und Spezialunterricht, was zu einem «Klassentourismus» führen würde. Nach intensiver Diskussion stimmten die Bolligerinnen und Bolliger dem Kredit mit 171 Ja zu 90 Nein bei gegen 100 Enthaltungen zu. Bezüglich der Überquerung der stark befahrenen Krauchthalstrasse setzt die Gemeinde auf das Umgestaltungsprojekt des Kantons. Dieses soll auch die Schulwegsicherheit erhöhen.
Rechnung 2012: Stimmvolk sagt Ja
Die Bolliger Gemeindeversammlung hat gestern Abend die defizitäre Rechnung genehmigt, mit grossem Mehr bei einer Gegenstimme. Im letzten Jahr resultierte bei einem Aufwand von rund 29 Millionen Franken ein Minus von 420 000 Franken - das ist rund 115 000 Franken besser als budgetiert. Das Defizit wird dem Eigenkapital belastet, das damit auf 3,2 Millionen Franken sinkt. Die Schulden konnten um zwei Millionen reduziert werden, sie betragen nun noch 16 Millionen Franken, wie Gemeinderat Walter Wiedmer (FDP) ausführte. Die Steueranlage liegt in Bolligen bei 1,50 Einheiten.