Bolligen - Gute Rechnung, steigende Schulden
Die Rechnung 2021 der Gemeinde Bolligen schliesst um rund eine halbe Million besser ab als budgetiert. Aber die Schulden steigen.
Die Gemeinderechnung 2021 von Bolligen schliesst im Allgemeinen Haushalt mit einem Plus von 922'678 Franken, die vollumfänglich in die Reserve der Gemeindekasse eingehen. Das Ergebnis ist 455'199 Franken besser als erwartet. Das Budget sei unter dem Eindruck der Corona-Pandemie erstellt worden, erklärte der Gemeinderat René Bergmann (Die Mitte). "Wir haben vorsichtig budgetiert."
Mehr Steuereinnahmen
Besser als budgetiert fielen die Erträge der direkten Steuer der juristischen Personen aus. Mehreinnahmen verzeichnet die Gemeinde auch bei den Vermögenssteuern natürlicher Personen und bei den Gewinnsteuern juristischer Personen. Tiefer als erwartet waren dagegen die Einnahmen aus den Einkommenssteuern. Unter dem Strich waren die Steuereinnahmen fast eine halbe Million höher als budgetiert.
Mehrausgaben gab es beim Gemeindepersonal. Unter anderem wurde im Hallenbad und im Werkhof der Stellenetat aufgestockt. In mehreren Abteilungen der Verwaltung kam es zudem zu Pensionierungen. Für die Personalsuche und Übergangslösungen fielen Mehrkosten an, weil es einen Mangel an Fachkräften gebe. Dafür fiel der Sachaufwand deutlich tiefer aus. "Alles in allem erfreulich", so Bergmanns Kommentar zur Rechnung.
40 Millionen Schulden
Auffällig sind in der Jahresrechnung die hohen Investitionen. 11'494'980 Franken investierte die Gemeinde im vergangenen Jahr in Schulraum, Musikschule, Feuerwehrmagazin, Strassen, Wasser- und Abwasserentsorgung. Entsprechend stiegen auch die Schulden von rund 32 Millionen Franken Ende 2020 auf rund 40 Millionen Franken Ende 2021. Da auch in den kommenden Jahren hohe Investitionen anstehen, wird auch die Verschuldung weiter steigen.
"Ich hoffe, dass Bevölkerung und Parteien mitziehen"
An der Gemeindeversammlung vom Dezember hatten Bürger:innen und Parteivertretungen die finanziellen Aussichten der Gemeinde besorgt und kritisch kommentiert. Auch René Bergmann ist sich der kritischen Situation bewusst: "Ich hoffe, dass Bevölkerung und Parteien trotzdem weiter mitziehen. Die anstehenden Investitionen sind keine Luxusprojekte, da geht es um Bildung und Schulraum. Das sind dringend notwendige und sinnvolle Investitionen in die Zukunft."