Bolligen - «Lern-Punkt» im Dorfmärit geht zu
Der Lern-Punkt leidet unter einem Umsatzrückgang. Betreiber Roland Schärer hat den Vertrag gekündet. Bolliger unterstützen den Treff mit einer Unterschriftensammlung.
Simon Wälti / Der Bund
Der Lern-Punkt, ein Laden und Begegnungszentrum im Dorfmärit in Bolligen, stellt voraussichtlich Ende Jahr den Betrieb ein. Roland Schärer, der Betreiber des Treffs, hat den Mietvertrag mit der Burgergemeinde Bern, welcher das Lokal gehört, auf diesen Termin gekündet. «Das wäre ein grosser Verlust für den Dorfmärit», sagt Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen parteilos) zum bevorstehenden Auszug. «Wir würden es bedauern, wenn er aufhören würde.» Durch die vielen Aktivitäten habe der Lern-Punkt das Dorfzentrum belebt. Im Dorfmärit sind verschiedene Läden und Geschäfte eingemietet, darunter eine Coop-Filiale und eine Apotheke.
«Frequenzen sind gesunken»
Der Grund für die bevorstehende Schliessung ist der Umsatzrückgang. «Die Frequenzen sind gesunken», sagt Roland Schärer. «Wir sollten aber wenigstens kostendeckend arbeiten können.» Nun sei der Punkt gekommen, an dem er reagieren müsse. Seit viereinhalb Jahren führt der Erwachsenenbildner zusammen mit seiner Frau Gabrielle den Lern-Punkt, in welchem er seine Vision vom lebenslangen Lernen umsetzte.
Indoorspielplatz im Keller
Das Angebot ist breit und reicht von Tanz- über Kochkurse bis zum Spiel- oder Jassnachmittag. Im Laden werden mehrere Hundert Sorten Tee angeboten, es gibt einen Mittagstisch mit einem Menü für zehn Franken, und im Keller ist ein Indoorspielplatz eingerichtet. Viermal im Jahr führte Schärer zudem ein Fest durch. Asylsuchende und Sozialhilfeempfänger erfahren im Lern-Punkt Unterstützung und werden als Mitarbeitende eingegliedert. Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben, erhalten eine Chance auf ein Praktikum. «Wir tun viel für die Gesellschaft, sind aber ein Unternehmen und nicht eine soziale Institution», sagt Schärer. Der Lern-Punkt sei nicht gewinnorientiert. Das Geld zum Leben verdiene er als Erwachsenenbildner.
Es gibt jedoch noch eine Chance, dass der Entscheid zur Schliessung nicht definitiv ist. Als Schärers Absicht bekannt wurde, begann der Bolliger Fredy Chevalier mit einer Unterschriftensammlung für die Erhaltung zu kämpfen. Bisher kamen über 400 Unterschriften zusammen. «Es ist ein sozialer Mittelpunkt im Dorfmärit, der vor allem Müttern und Kindern viel bringt», sagt Chevalier, der selber während zweieinhalb Jahren im Lern-Punkt mitgearbeitet hat. «Wir waren selber überrascht von dieser Solidaritätsbekundung», sagt Schärer. «Das ist Balsam für unsere Seelen.» Allerdings hofft er, dass nun auch Taten folgen und möglichst viele der Sympathisanten dem Verein Treffpunkt zur Belebung des Dorfmärits beitreten werden. «Wenn viele Bolligerinnen und Bolliger Farbe bekennen, können wir vielleicht offen halten.» Die Mitgliedschaft kostet 30 Franken für Einzelmitglieder und 50 Franken für Familien. Auf jeden Fall hat Schärer schon wieder neue Ideen: «Vielleicht können wir einen Hütedienst organisieren, oder einen Bringdienst für Einkäufe.»
Engagement der Gemeinde?
Die Gemeinde Bolligen will sich für die Erhaltung des Treffpunkts einsetzen. Eventuell könne man eine Leistungsvereinbarung abschliessen, zum Beispiel für Kurse mit Jugendlichen oder Angebote für Senioren, sagt Gemeindepräsident Rudolf Burger. Dafür sei eine gewisse Entschädigung möglich. Tiefe Kundenfrequenzen im Bolliger Dorfmärit sind bereits seit längerem ein Thema. Immer wieder flammt die Diskussion neu auf. Die Frequenzen seien grundsätzlich ein Problem, sagt Burger. Die Ursache dafür liege auf der Hand: die hohe Zahl von Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung wie Wankdorf, Shoppyland, die Berner Innenstadt oder auch die Aldi-Filiale im Mösli Ostermundigen.
«Frequenzen sind gesunken»
Der Grund für die bevorstehende Schliessung ist der Umsatzrückgang. «Die Frequenzen sind gesunken», sagt Roland Schärer. «Wir sollten aber wenigstens kostendeckend arbeiten können.» Nun sei der Punkt gekommen, an dem er reagieren müsse. Seit viereinhalb Jahren führt der Erwachsenenbildner zusammen mit seiner Frau Gabrielle den Lern-Punkt, in welchem er seine Vision vom lebenslangen Lernen umsetzte.
Indoorspielplatz im Keller
Das Angebot ist breit und reicht von Tanz- über Kochkurse bis zum Spiel- oder Jassnachmittag. Im Laden werden mehrere Hundert Sorten Tee angeboten, es gibt einen Mittagstisch mit einem Menü für zehn Franken, und im Keller ist ein Indoorspielplatz eingerichtet. Viermal im Jahr führte Schärer zudem ein Fest durch. Asylsuchende und Sozialhilfeempfänger erfahren im Lern-Punkt Unterstützung und werden als Mitarbeitende eingegliedert. Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben, erhalten eine Chance auf ein Praktikum. «Wir tun viel für die Gesellschaft, sind aber ein Unternehmen und nicht eine soziale Institution», sagt Schärer. Der Lern-Punkt sei nicht gewinnorientiert. Das Geld zum Leben verdiene er als Erwachsenenbildner.
Es gibt jedoch noch eine Chance, dass der Entscheid zur Schliessung nicht definitiv ist. Als Schärers Absicht bekannt wurde, begann der Bolliger Fredy Chevalier mit einer Unterschriftensammlung für die Erhaltung zu kämpfen. Bisher kamen über 400 Unterschriften zusammen. «Es ist ein sozialer Mittelpunkt im Dorfmärit, der vor allem Müttern und Kindern viel bringt», sagt Chevalier, der selber während zweieinhalb Jahren im Lern-Punkt mitgearbeitet hat. «Wir waren selber überrascht von dieser Solidaritätsbekundung», sagt Schärer. «Das ist Balsam für unsere Seelen.» Allerdings hofft er, dass nun auch Taten folgen und möglichst viele der Sympathisanten dem Verein Treffpunkt zur Belebung des Dorfmärits beitreten werden. «Wenn viele Bolligerinnen und Bolliger Farbe bekennen, können wir vielleicht offen halten.» Die Mitgliedschaft kostet 30 Franken für Einzelmitglieder und 50 Franken für Familien. Auf jeden Fall hat Schärer schon wieder neue Ideen: «Vielleicht können wir einen Hütedienst organisieren, oder einen Bringdienst für Einkäufe.»
Engagement der Gemeinde?
Die Gemeinde Bolligen will sich für die Erhaltung des Treffpunkts einsetzen. Eventuell könne man eine Leistungsvereinbarung abschliessen, zum Beispiel für Kurse mit Jugendlichen oder Angebote für Senioren, sagt Gemeindepräsident Rudolf Burger. Dafür sei eine gewisse Entschädigung möglich. Tiefe Kundenfrequenzen im Bolliger Dorfmärit sind bereits seit längerem ein Thema. Immer wieder flammt die Diskussion neu auf. Die Frequenzen seien grundsätzlich ein Problem, sagt Burger. Die Ursache dafür liege auf der Hand: die hohe Zahl von Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung wie Wankdorf, Shoppyland, die Berner Innenstadt oder auch die Aldi-Filiale im Mösli Ostermundigen.