Bolligen - Kein Emmentaler mehr vom Ferenberg

Die Käserei Ferenberg wird voraussichtlich Ende Jahr geschlossen. Bereits jetzt wird die Milch der Bauern der Käsereigenossenschaft Ferenberg-Bantigen nicht mehr zu Käse verarbeitet, sondern mit einem Lastwagen von den Höfen abgeführt.

wal, "Der Bund"
Die Käsereigenossenschaft beschloss im August, die Produktion von Emmentalerkäse AOC wegen der weiter gesunkenen Preise einzustellen. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Situation so desolat wird», sagt Andreas Schmid, Präsident der Käsereigenossenschaft. Der Milch- und der Käsemarkt stehen derzeit unter einem starken Preisdruck. Der Abnahmepreis für ein Kilo Emmentaler AOC lag im Sommer bei Fr. 5.25, nun ist er wieder leicht auf Fr. 5.50 gestiegen. Das Käsereigebäude soll laut Andreas Schmid vermietet werden. Gespräche werden derzeit auch für den Verkauf der technischen Einrichtungen geführt.

Laden bleibt noch geöffnet

Dem Käsermeister Beat Mathis, erst auf den 1. Juni als Betriebsleiter angestellt, wurde bereits wieder gekündet. Der Käsereiladen wird aber bis zum 21. Dezember 2011 von Beat und Claudine Mathis weitergeführt, auch am Wochenmarkt jeweils am Mittwoch im Dorfmärit in Bolligen wird Mathis mit seinen Produkten noch präsent sein. Mathis stellt die regionale Spezialität Bantiger-Käse sowie Joghurt und Butter weiterhin her. Mathis zeigte sich sehr enttäuscht über die Situation, da die Genossenschaft nicht mehr in die Käserei investieren wollte. «Mit Topqualität und der Produktion von Rahmemmentaler als zweitem Standbein hätte die Durststrecke überwunden werden können», sagt Mathis. «Es ist schade, dass die Milchproduzenten ihre eigene Selbsthilfestruktur nicht aufrechterhalten und sich der Monopolisierung ausliefern.»

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Erstellt: 26.11.2011
Geändert: 26.11.2011
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