Bolligen - Kampf für die Erhaltung des Polizeipostens

Die Gemeinde Bolligen wehrt sich gegen die vorgesehene Schliessung des Polizeipostens Bolligen. Der Gemeinderat von Bolligen hat ein Gesuch um Wiedererwägung an das Kommando der Kantonspolizei Bern gerichtet.

In dem von Gemeindepräsidentin Margret Kiener Nellen und Gemeindeschreiber Oliver Jaggi unterzeichneten Gesuch um Wiedererwägung heisst es, der Bolliger Gemeinderat Bolligen habe "mit Erstaunen und grossem Bedauern" von der geplanten Schliessung des Kantonspolizeipostens in Bolligen Kenntnis genommen.

Es sei befremdend, dass die Gemeinde Bolligen nicht vorgängig informiert worden sei: "Wir hätten eine Konsultation in dieser Angelegenheit sehr begrüsst und für üblich gehalten", heisst es in dem Gesuch.

Der Entscheid stosse bei einem grossen Teil der Bolliger Bevölkerung auf Unverständnis. Der Gemeinderat sei mit der Schliessung des Postens nicht einverstanden. Die Schliessung des Polizeipostens in Bolligen sei eine krasse Massnahme. Sie stelle einen unakzeptablen Abbau des Service public und einen Verlust für die Gemeinde Bolligen dar.

Die Bürgernähe gehe verloren, heisst es in dem Brief weiter. Die Polizei werde durch die Zentralisierung anonymisiert. Wichtige Ortskenntnisse und eine bedeutende soziale Komponente gingen verloren.

Weiter heisst es in dem Brief: "Wir sehen vielmehr die Chance, den Posten Bolligen mit den Beamten des Postens der Gemeinde Vechigen (Boll) aufzustocken. Die Räumlichkeiten in Bolligen bieten genügend Kapazitäten für beispielsweise 4 Beamte und verfügen über eine gute Infrastruktur wie PC, Telefon, Internet etc."

Die geografische Lage von Bolligen sei optimal, schreibt der Gemeinderat weiter. Das Bolliger Einzugsgebiet umfasse mit seinen Verkehrsbeziehungen den Regionalverkehr Mittelland (RM), Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS), das Worblental und Teile des Emmentals. Dem Standort Bolligen komme eine überörtliche Funktion zu mit kommunalen Einrichtungen wie z.B. Hallenbad, Kultur- und Freizeitzentrum Reberhaus und Märit.

Zudem stehe die Postenschliessung im Widerspruch zum Projekt AIDA, das zur Aufgaben- und Strukturenüberprüfung dienen soll. Im Projekt AIDA werde nämlich u.a. von mehr Bürger/innennähe und von einer grösseren lokalen Sicherheit gesprochen.

In dem Brief an das kantonale Polizeikommando heisst es abschliessend: "Wir bitten Sie, die Reorganisation der Postenstruktur nochmals zu überdenken und den Polizeiposten in Bolligen weiter zu betreiben. Ein Polizeiposten in der Gemeinde gibt ein wertvolles Rückgrat und ist ein wichtiges Bindeglied zur Bevölkerung."

www.bolligen.ch

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Erstellt: 28.06.2004
Geändert: 28.06.2004
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