Bolligen - In Bolligen hat es die FDP aufs Gemeindepräsidium abgesehen
Die Wahl findet zwar erst 2016 statt. Aber schon jetzt ist Kathrin Zuber-Merki (FDP) als Kandidatin im Gespräch.
Die FDP Bolligen macht sich Gedanken im Hinblick auf die Wahlen im November 2016. Im Dorf geht das Gerücht um, die Partei habe es auf das Präsidium abgesehen und wolle Gemeinderätin Kathrin Zuber-Merki ins Rennen schicken. Darauf angesprochen, bestätigt Kathrin Zuber-Merki das Gerücht. «Ich habe Interesse am Amt.» Sie sei von der Partei und von Bekannten angefragt worden. «Ich werde wahrscheinlich kandidieren», sagt die 56-jährige Lehrerin und Familienfrau, die mit einem kleinen Pensum am Oberstufenzentrum Eisengasse unterrichtet.
Im Gemeinderat führt sie seit 2012 das Ressort Soziales, sie rutschte nach dem Rücktritt von Peter Pfenninger nach. Im November 2012 wurde sie mit dem besten Resultat als Gemeinderätin bestätigt. Im Falle einer Wahl werde sie ihr Pensum als Lehrerin wohl aufgeben, sagt Zuber-Merki, die in Bolligen aufgewachsen ist, weiter.
Burger schliesst nichts aus
Derzeitiger Amtsinhaber ist Rudolf Burger von Bolligen Parteilos. Ihm gelang 2008 ohne Exekutiverfahrung der grosse Coup, als er sich gegen die damalige Gemeindepräsidentin Margret Kiener Nellen (SP) und gegen Erich Sterchi (SVP) durchsetzte. 2012 trat niemand gegen ihn an. Der heute 65-jährige Journalist, der letzten Frühling beim «Bund» frühpensioniert wurde, will sich alle Optionen offen halten. «Ich weiss noch nicht, ob ich wieder antreten werde, ich gebe mir noch ein Jahr Zeit für die Entscheidung.» Burger schliesst eine dritte Amtszeit nicht aus. «Ich kann mir vorstellen, weiterzumachen», sagt er.
2011 hatte Burger noch anders kommuniziert. «Ich werde sicher nicht drei Amtszeiten bleiben», sagte er damals («Bund» vom 18. 5. 2011). Im Wahlkampf 2008 sprach er von zwei Legislaturen. Seine persönliche Situation habe sich durch die vorzeitige Pensionierung unterdessen geändert, erklärt Burger. Zudem fühle er sich gesundheitlich «super zwäg».
Wenig Wahlkampffieber ist bei der SVP zu spüren, eine Kandidatur ist derzeit nicht in Sicht. Markus Walther, der einzige Gemeinderat der Partei, winkt ab. «Ich bin angefragt worden, aber das ist für mich überhaupt kein Thema.» Das 50-Prozent-Amt sei mit seinen eigenen geschäftlichen Verpflichtungen – Walther ist Inhaber einer Zimmerei in Hab-stetten – nicht vereinbar. Es sei aber wünschbar, dass es einen Wahlkampf gebe. Die SVP stellte mit Hans Sterchi (1965–1987) und Hermann Bigler (1988–2000) während langer Zeit das Präsidium in Bolligen.
Ob die BDP zur Wahl ums Präsidium antreten wird, ist noch offen. Auch die SP hat noch keinen Entscheid gefällt.