Bolligen - Hausbesitzer zahlen ab 2012 mehr Steuern
Die Gemeindeversammlung hat gestern Abend dem Budget mit höheren Liegenschaftssteuern zugestimmt.
wal / Der Bund
Die Finanzen sind in Bolligen in den letzten Jahren aus dem Gleichgewicht geraten. Die geplanten hohen Investitionen werden voraussichtlich zu einer weiteren Verschlechterung führen. Der auf dieses Jahr von 1,40 auf 1,50 erhöhte Steueransatz bringt eine Linderung, aber keine nachhaltige Besserung, denn in erster Linie werden mit der Erhöhung die Ausfälle durch die Revision des kantonalen Steuergesetzes kompensiert.
Für das Budget des nächsten Jahres schlug der Gemeinderat deshalb gestern an der Gemeindeversammlung eine Erhöhung der Liegenschaftssteuer von 0,8 auf 1,0 Promille vor, wodurch pro Jahr 230 000 Franken zusätzlich in die Kasse fliessen. Das Budget 2012 sieht bei einem Aufwand von 28,6 Millionen Franken ein Defizit von 535'000 Franken vor.
Gemeinderat Peter Pfenninger (FDP) wies darauf hin, dass Bolligen einen der tiefsten Liegenschaftssteuersätze im Kanton habe. Nur die drei Gemeinden Etzelkofen (0‰), Muri (0,5‰) und Niederönz (0,75‰) seien noch günstiger. 130 Gemeinden weisen einen Liegenschaftssteuersatz von 1,0 Promille auf.
Die SP Bolligen stellte den Antrag, den Steuersatz auf 1,2 Promille heraufsetzen. Die SVP wollte auf die Erhöhung ganz verzichten. Die SP hatte mit einer stärkeren Erhöhung keine Chance. Der Antrag der SVP unterlag dem Vorschlag des Gemeinderats mit 125 zu 188 Stimmen. Das Budget 2012 wurde anschliessend genehmigt.Bereits 2008, 2009 und 2010 resultierte in der Rechnung ein Defizit - und es war jeweils erst noch höher als budgetiert. Auch in diesem Jahr wird das Minus grösser ausfallen als geplant.