Bolligen - Freundschaft mit kurdischem Bergdorf
Das Dorf Agacli in der Türkei möchte Partnergemeinde von Bolligen werden.
wal / Der Bund
Bolligens Gemeindepräsident Rudolf Burger ist gestern von einer Reise nach Südostanatolien in der Türkei zurückgekehrt. Auf Initiative eines in der Region Bern lebenden Kurden besuchte Burger die kleine Berggemeinde Agacli, um die Möglichkeiten einer Partnerschaft abzuklären.
Die Anfrage für eine Partnerschaft gestartet hat Ömer Resitoglu, der früher die Pizzeria vis-à-vis des Restaurants Sternen in Bolligen führte. Resitoglu sei ihm auch vom FC Bolligen her bekannt, sagte Burger. Er habe sich dann im Gemeinderat bereit erklärt, in die Türkei zu reisen, nachdem ihm der Bürgermeister von Agacli, Metin Dinar, in Bolligen besucht habe. «Die Erkundigungsmission erfolgte auf eigene Kosten», sagt Burger. Das Gemeindebudget werde nicht belastet.
Rund 2000 Einwohner
Zuerst flog Burger in die Grossstadt Diyarbakir. Agacli ist rund 130 Kilometer von der Stadt entfernt, ein «armes Bergdorf auf etwa 1000 Metern über Meer mit rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern», wie Burger sagt. Viele Junge seien auf der Suche nach Arbeit in die Städte abgewandert. Die Kommunikation war schwierig, für die Verständigung war Burger auf die Übersetzungsdienste von Resitoglu angewiesen. «Niemand spricht Englisch oder eine andere westliche Fremdsprache.»
Die Menschen sprechen Kurdisch, in der Schule wird in Türkisch unterrichtet, auch sonst gelten Einschränkungen für die Verwendung der kurdischen Sprache. Das Dorf liegt im Konfliktgebiet: Während seines Aufenthalts in der Gegend sei zwar nichts passiert, sagt Burger. Im Sommer sind aber die Kämpfe zwischen der PKK und der türkischen Armee in der Region wieder aufgeflammt.
«Es kann wohl keine Gemeindepartnerschaft im üblichen Sinne entstehen», sagt Burger. Wegen der Sprachschwierigkeiten und der Armut in Agacli könnten Besuche kaum sehr häufig stattfinden. Burger traf in Agacli seinen Amtskollegen, Metin Dinar. Dabei wurden verschiedene Ideen besprochen. Agacli möchte zum Beispiel eine Ambulanz anschaffen, eine Bibliothek mit Computern einrichten oder einen Kinderspielplatz erstellen. Burger kann sich vorstellen, hier Hilfe und Unterstützung zu leisten.
Ein Teil des im Budget reservierten Postens für die Auslandhilfe könnte für das Dorf verwendet werden. Die Probleme in den Kurdengebieten im Osten der Türkei sind zwar gross, der Bürgermeister geniesst aber einen hohen Status. «Der Bürgermeister ist eine Respektsperson, die Leute im Café stehen auf und grüssen, wenn er kommt.» Zudem verfügt Burgers Amtskollege über ein Auto mit Fahrer.
Die Anfrage für eine Partnerschaft gestartet hat Ömer Resitoglu, der früher die Pizzeria vis-à-vis des Restaurants Sternen in Bolligen führte. Resitoglu sei ihm auch vom FC Bolligen her bekannt, sagte Burger. Er habe sich dann im Gemeinderat bereit erklärt, in die Türkei zu reisen, nachdem ihm der Bürgermeister von Agacli, Metin Dinar, in Bolligen besucht habe. «Die Erkundigungsmission erfolgte auf eigene Kosten», sagt Burger. Das Gemeindebudget werde nicht belastet.
Rund 2000 Einwohner
Zuerst flog Burger in die Grossstadt Diyarbakir. Agacli ist rund 130 Kilometer von der Stadt entfernt, ein «armes Bergdorf auf etwa 1000 Metern über Meer mit rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern», wie Burger sagt. Viele Junge seien auf der Suche nach Arbeit in die Städte abgewandert. Die Kommunikation war schwierig, für die Verständigung war Burger auf die Übersetzungsdienste von Resitoglu angewiesen. «Niemand spricht Englisch oder eine andere westliche Fremdsprache.»
Die Menschen sprechen Kurdisch, in der Schule wird in Türkisch unterrichtet, auch sonst gelten Einschränkungen für die Verwendung der kurdischen Sprache. Das Dorf liegt im Konfliktgebiet: Während seines Aufenthalts in der Gegend sei zwar nichts passiert, sagt Burger. Im Sommer sind aber die Kämpfe zwischen der PKK und der türkischen Armee in der Region wieder aufgeflammt.
«Es kann wohl keine Gemeindepartnerschaft im üblichen Sinne entstehen», sagt Burger. Wegen der Sprachschwierigkeiten und der Armut in Agacli könnten Besuche kaum sehr häufig stattfinden. Burger traf in Agacli seinen Amtskollegen, Metin Dinar. Dabei wurden verschiedene Ideen besprochen. Agacli möchte zum Beispiel eine Ambulanz anschaffen, eine Bibliothek mit Computern einrichten oder einen Kinderspielplatz erstellen. Burger kann sich vorstellen, hier Hilfe und Unterstützung zu leisten.
Ein Teil des im Budget reservierten Postens für die Auslandhilfe könnte für das Dorf verwendet werden. Die Probleme in den Kurdengebieten im Osten der Türkei sind zwar gross, der Bürgermeister geniesst aber einen hohen Status. «Der Bürgermeister ist eine Respektsperson, die Leute im Café stehen auf und grüssen, wenn er kommt.» Zudem verfügt Burgers Amtskollege über ein Auto mit Fahrer.