Bolligen - Ein Bekenntnis zur Musikschule

Die Musikschule Unteres Worblental ist ihrem neuen Musikzentrum einen grossen Schritt näher. Das Stimmvolk in Bolligen ist bereit, die Baukosten zu übernehmen. Nun fehlt nur noch das Ja von Ostermundigen.

Markus Zahno, Berner Zeitung

Von der Violine bis zum Schlagzeug, von der Blockflöte bis zum Eufonium: 1000 Schülerinnen und Schüler spielen in der Musikschule Unteres Worblental ein Instrument. Das sind dreimal mehr als vor vierzig Jahren, als die Musikschule gegründet wurde. Entsprechend knapp ist der Platz im Hauptsitz am Bolliger Fellmattweg geworden. Zudem ist das Gebäude sanierungsbedürftig.

Eine Sanierung wäre aber fast gleich teuer wie ein Neubau. Deshalb entschied sich der Bolliger Gemeinderat für einen Neubau. Dieser soll beim Oberstufenzentrum an der Eisengasse zu stehen kommen und 4,5 Millionen Franken kosten.

Mundigen entscheidet 2017

Dass ein Neubau sinnvoll sei, war an der Gemeindeversammlung gestern Abend unbestritten. FDP-Präsident Urs Klaeger gab aber zu bedenken, «dass die 4,5 Millionen Franken unbedingt reichen müssen». Und SVP-Präsident Thomas Fuchs fragte sich, ob der Zeitpunkt für einen Neubau richtig sei. Schliesslich hat das Volk aber fast einstimmig Ja gesagt. Gesichert ist das neue Musikschulhaus damit noch nicht. Bolligen kann die Baukosten nur tragen, wenn die übrigen Trägergemeinden – Ittigen, Stettlen und Ostermundigen – einen «kostendeckenden Mietzins» zahlen. Die Gemeinderäte von Ittigen und Stettlen haben dem bereits zugestimmt. In Ostermundigen entscheidet das Parlament im ersten Quartal 2017.

Wo genau auf dem Eisengasse-Areal das neue Musikschulhaus gebaut wird, ist noch nicht entschieden. Das wird ein sogenannter Gesamtleistungswettbewerb zeigen, der bald startet. Das Siegerprojekt wird voraussichtlich im August 2017 gekürt. Läuft alles nach Plan, ist der Neubau im Sommer 2019 bezugsbereit.

Auch ein Saal

Das neue Musikschulhaus umfasst 21 Unterrichtszimmer, dazu Übungszellen, Büros und einen 150 Quadratmeter grossen Saal. Für den Saal habe man sich erst nach «intensiven Diskussionen» entschieden, erklären die Behörden. Dies, weil die alternativen Säle – zum Beispiel im Kirchgemeinde- und im Reberhaus oder in den Schulhaus-Aulas – stark belegt seien. Zudem sei die Akustik dort alles andere als optimal.

Was nach dem Neubau mit dem heutigen Musikschulhaus am Fellmattweg geschieht, ist noch offen. Es wird nun in die Gesamtplanung Bahnhofareal einbezogen.


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Erstellt: 14.12.2016
Geändert: 14.12.2016
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