Bolligen - Die roten Zahlen im Finanzplan machen Sorgen

Die Gemeindeversammlung in Bolligen hat gestern Abend das Budget für das nächste Jahr genehmigt. Vorgesehen ist ein Defizit von 171 000 Franken.

Simon Wälti / Der Bund
Die finanziellen Aussichten von Bolligen sind nicht rosig. Für Gemeinderat Peter Pfenninger (fdp) ist klar, dass die Gemeinde derzeit finanziell am Anschlag läuft. Das Budget für das nächste Jahr sieht bei Ausgaben von 29,3 Millionen Franken und einer gleichbleibenden Steueranlage von 1,40 Einheiten ein Defizit von 171 000 Franken vor. Das Minus soll vom Eigenkapital, das bei rund 5 Millionen Franken liegt, aufgefangen werden. Dies sei immer noch ein stattliches Eigenkapital und recht komfortabel, sagte Pfenninger gestern Abend an der Gemeindeversammlung.

Defizite von 5 Millionen Franken

Die Prognosen für die Jahre 2011 bis 2014 sind jedoch düster. Es muss pro Jahr mit Defiziten in der Grössenordnung von 1,4 Millionen Franken gerechnet werden. 2014 wäre das Eigenkapital ganz aufgezehrt. Es droht ein Bilanzfehlbetrag von über 600 000 Franken und ein Schuldenberg von 23 Millionen. Darum heisst es in der Botschaft: «Eine Erhöhung der Steueranlage lässt sich nicht mehr ausschliessen.» Das könne nicht ewig so weitergehen, erklärte Pfenninger. Im nächsten Jahr bleibe der Finanzhaushalt aber noch intakt. Die 133 anwesenden Stimmberechtigten genehmigten das Budget einstimmig.

Das grosse Problem von Bolligen sind die hohen Investitionen – was auch einige kritische bis sorgenvolle Voten auslöste. Zwischen 2010 und 2014 sind Investitionen von 17,5 Millionen Franken geplant. Ein erster grosser Brocken steht mit der Sanierung der Schulanlage Flugbrunnen an.

8 Millionen für das Schulhaus

Die Gemeindeversammlung bewilligte den Projektierungskredit von 282'000 Franken mit grossem Mehr bei zwei Gegenstimmen. Die Gesamtsanierung der Schule werde rund 8 Millionen Franken kosten, erklärte Gemeinderat Niklaus Wahli (sp). Die Turnhalle, die in diesem Jahr wegen Einsturzgefahr der Decke vorübergehend geschlossen werden musste, soll zuerst saniert werden. Im nächsten Sommer wird die Gemeindeversammlung über den Ausführungskredit befinden können.

Zudem wurde ein Betrag von 300'000 Franken für das Hallenbad bewilligt. Im Eingangs- und Garderobenbereich muss das lecke Flachdach saniert werden.

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Erstellt: 25.11.2009
Geändert: 25.11.2009
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