Bolligen - Die Waldfrau ist sesshaft geworden
Vor einem Jahr wurde in einem Waldstück bei Bolligen die Deutsche Gabriele S. gefunden. Als «Waldfrau» sorgte sie international für Schlagzeilen. Heute ist sie in Brandenburg sesshaft geworden und lebt zurückgezogen.
Wolf Röcken / Berner Zeitung BZ
Sie hat einen Job als Bauhilfe. Vor einem Jahr stand sie im ungewohnten Rampenlicht und sollte vor allem eines: Fragen beantworten. Warum sie ihr Daheim verlassen hatte. Von was sie lebte. Wer ihr Geld gab, wo sie übernachtete. Heute, ein Jahr später, führt die Waldfrau Gabriele S. ein Leben, in dem ihr solche Fragen nicht mehr gestellt werden. «Es ist heute tatsächlich so, als wäre sie gar nie weg gewesen», sagt ihre Schwester Simone L. Gabriele S. gehe es gut, sie lebe allein, irgendwo im Bundesland Brandenburg. Von dort aus war sie vor 13 Jahren auf ihre lange Reise aufgebrochen.
Als sie im Januar 2009 in Bolligen wieder auftauchte, habe sie ihrer Schwester «Starthilfe» bei der Rückkehr ins normale Leben gegeben, erzählt Simone L. Heute ist sie eine wichtige Bezugsperson, die regelmässig Kontakt mit ihrer Schwester hat, «fast wöchentlich». Weihnachten habe Gabriele S. bei ihr und ihrer Familie verbracht.
1-Euro-Job auf dem Bau
Als sie im Wald bei Bolligen gefunden wurde, war Gabriele S. dünn, ihr Gesicht eingefallen. «Nun ist sie wieder kräftiger geworden», erzählt Simone L. Sie trage Kleidergrösse 42 – wie früher. Ihre Schwester wünsche heute keinen Kontakt zu den Medien, sagt Simone L. «Sie hat es gern ruhig und lebt ziemlich zurückgezogen.» Wenn Gabriele S. doch kurz Auskunft über ihr heutiges Leben gibt, wie Ende Jahr dem «Stern», ist Simone L. mit dabei. Sie habe zurzeit einen 1-Euro-Job als Bauhilfe, berichtete Gabriele S. dem Magazin. Solche Jobs gibt es in Deutschland, um Arbeitslose wieder in den Arbeitsalltag zurückzuführen. «Sie ist auf der Suche nach Arbeit», weiss Simone L., «aber das ist schwierig in unserer Region.»
Bei der Arbeit sei sie oft die einzige Frau unter Männern, sagte Gabriel S. gegenüber dem «Stern». Aber damit käme sie klar. Ebenso mit der Kälte auf den Baustellen. Neu sei für sie aber, dass sie wieder einen Chef habe und sich regelmässig beim Arbeitsamt melden müsse.
«Ich bin kein Fluchttier»
Auf die 12 Jahre, während denen sie durch Europa zog, blickt Gabriele S. nach wie vor zufrieden zurück. Sie habe auf ihren Wegen die Welt und sich selbst kennen gelernt und alles wie ein Schwamm aufgesogen. «Wenn ich über das Ganze nachdenke, kommt es mir oft vor, als hätte ich einen Film gesehen. So etwas erlebt man doch nicht wirklich», sagt Simone L. und lacht leise. Wiederholen wird sich die Geschichte wohl kaum. Sie wolle nicht noch einmal losziehen, sagte Gabriele S. jedenfalls dem «Stern». «Ich bin sesshaft geworden. Ich bin kein ewiges Fluchttier. Nur Engelchen fliegen dauernd davon.»
Als sie im Januar 2009 in Bolligen wieder auftauchte, habe sie ihrer Schwester «Starthilfe» bei der Rückkehr ins normale Leben gegeben, erzählt Simone L. Heute ist sie eine wichtige Bezugsperson, die regelmässig Kontakt mit ihrer Schwester hat, «fast wöchentlich». Weihnachten habe Gabriele S. bei ihr und ihrer Familie verbracht.
1-Euro-Job auf dem Bau
Als sie im Wald bei Bolligen gefunden wurde, war Gabriele S. dünn, ihr Gesicht eingefallen. «Nun ist sie wieder kräftiger geworden», erzählt Simone L. Sie trage Kleidergrösse 42 – wie früher. Ihre Schwester wünsche heute keinen Kontakt zu den Medien, sagt Simone L. «Sie hat es gern ruhig und lebt ziemlich zurückgezogen.» Wenn Gabriele S. doch kurz Auskunft über ihr heutiges Leben gibt, wie Ende Jahr dem «Stern», ist Simone L. mit dabei. Sie habe zurzeit einen 1-Euro-Job als Bauhilfe, berichtete Gabriele S. dem Magazin. Solche Jobs gibt es in Deutschland, um Arbeitslose wieder in den Arbeitsalltag zurückzuführen. «Sie ist auf der Suche nach Arbeit», weiss Simone L., «aber das ist schwierig in unserer Region.»
Bei der Arbeit sei sie oft die einzige Frau unter Männern, sagte Gabriel S. gegenüber dem «Stern». Aber damit käme sie klar. Ebenso mit der Kälte auf den Baustellen. Neu sei für sie aber, dass sie wieder einen Chef habe und sich regelmässig beim Arbeitsamt melden müsse.
«Ich bin kein Fluchttier»
Auf die 12 Jahre, während denen sie durch Europa zog, blickt Gabriele S. nach wie vor zufrieden zurück. Sie habe auf ihren Wegen die Welt und sich selbst kennen gelernt und alles wie ein Schwamm aufgesogen. «Wenn ich über das Ganze nachdenke, kommt es mir oft vor, als hätte ich einen Film gesehen. So etwas erlebt man doch nicht wirklich», sagt Simone L. und lacht leise. Wiederholen wird sich die Geschichte wohl kaum. Sie wolle nicht noch einmal losziehen, sagte Gabriele S. jedenfalls dem «Stern». «Ich bin sesshaft geworden. Ich bin kein ewiges Fluchttier. Nur Engelchen fliegen dauernd davon.»