Bolligen - Die Schule Geristein ist Geschichte
Die Bolliger Gemeindeversammlung sagt mit 211 zu 87 Stimmen Ja zur Schliessung der Aussenschule Geristein. Der Aufmarsch gestern Abend war gross, die Stimmung emotional. Der Entscheid soll den Standort Ferenberg stärken.
Sandra Rutschi / Berner Zeitung BZ
Grossaufmarsch gestern an der Gemeindeversammlung in Bolligen: Die geplante Schliessung der Schule Geristein lockte 356 Stimmberechtigte (7,5 Prozent) an die Versammlung. Der Gemeinderat hatte diese extra in die Turnhalle des Oberstufenzentrums Eisengasse verlegt – der übliche Versammlungsraum im Reberhaus wäre knapp geworden. Ganz so voll wie an der denkwürdigen Versammlung zur Ortsplanungsrevision wurde die Turnhalle zwar nicht, etliche Stühle blieben leer.
Doch diskutiert wurde auch dieses Mal sehr emotional. Die Gemeinde steckt im Dilemma: Die Schülerzahlen in den Aussenschulen Ferenberg und Geristein sind zu tief. So tief, dass der Kanton schon in den letzten Jahren eingegriffen hätte, wenn nicht neue Strukturen in Arbeit gewesen wären. Der Gemeinderat wollte mit der Schliessung Geristeins Ferenberg stärken, um zumindest eine Aussenschule mit Mehrjahrgangsklassen zu erhalten. «Es ist keine Freude, so etwas zu vertreten», sagte der zuständige Gemeinderat Jon Duri Tratschin (SP).
Doch diskutiert wurde auch dieses Mal sehr emotional. Die Gemeinde steckt im Dilemma: Die Schülerzahlen in den Aussenschulen Ferenberg und Geristein sind zu tief. So tief, dass der Kanton schon in den letzten Jahren eingegriffen hätte, wenn nicht neue Strukturen in Arbeit gewesen wären. Der Gemeinderat wollte mit der Schliessung Geristeins Ferenberg stärken, um zumindest eine Aussenschule mit Mehrjahrgangsklassen zu erhalten. «Es ist keine Freude, so etwas zu vertreten», sagte der zuständige Gemeinderat Jon Duri Tratschin (SP).
Emotionen aus Geristein
Dass die Aussenschule Geristein ab Schuljahr 2012/2013 geschlossen werden soll, bewegte die Bevölkerung schon im Vorfeld der Versammlung. In einer Petition sammelten das Komitee Pro Schule Geristein und die zuständige Schulkommission 1240 Unterschriften. Für die Geristeiner ist die Schliessung ihrer Schule nur schwer zu verkraften: Es handelt sich um das letzte noch bestehende öffentliche Gebäude im Ort. Eltern und Schulkommission betonten den Wert der Schule. Die Schülerzahl habe nur deshalb in den letzten Jahren so stark nachgelassen, weil die Bolliger Eltern zu wenig über das Angebot der Einschulungsklasse in Geristein informiert worden seien. Unterstützt wurden die Geristeiner von der SVP.
Die Befürworter der Schliessung argumentierten vor allem damit, die Schule Ferenberg stärken zu wollen. «Vögeli, friss oder stirb», sagte der Sprecher von Bolligen Parteilos. In diesem Sinn unterstütze seine Partei den Antrag zur Schliessung. Gemeinderat Tratschin führte aus, dass bisher jährlich eine dritte 5. Klasse habe geschaffen werden müssen für die Schüler, die aus den Aussenschulen für ein Jahr nach Bolligen gekommen seien. Künftig könne deshalb jährlich eine Klasse und 90 000 bis 95 000 Franken eingespart werden. Nach anderthalb Stunden Diskussion fiel der Entscheid mit 211 zu 87 Stimmen für die Schliessung der Schule Geristein.