Bolligen - Die Polizei will die Raser mit Bodenwellen bremsen
In Bolligen fahren viele Autolenker viel zu schnell. Die Gemeinde will mehr Kontrollen, die Polizei mehr Strassenschikanen.
Peter Steiger, Berner Zeitung BZ
Mit 106 Stundenkilometern rast er durch die Lutertalstrasse in Bolligen am Schulhaus vorbei. 40 wären erlaubt. Das Radargerät dokumentiert die Höllenfahrt. Busse muss der Autolenker keine bezahlen, das Billett hat er immer noch. Nicht die Polizei hat den Trip erfasst, sondern die Gemeinde. Sie darf nicht anzeigen, sondern sich nur ärgern.
Jetzt beklagt sich die Gemeinde öffentlich. Auf ihrer Webseite informiert sie über ihre Verkehrsmessungen. «Die Ergebnisse sind alarmierend», schreibt sie. Der Lutertal-Rowdy hält zwar den traurigen Rekord. Doch auch die anderen Resultate der 18 Messungen schockieren. Bei der jüngsten Kontrolle erfasste das Gerät vom 14. bis 20. Juni an der Schlupfstrasse in Habstetten 9400 Fahrzeuge. Der schnellste Lenker brauste mit 74 Stundenkilometern durch die 30er-Zone.
Engere Strassen…
Die Gemeinde bat die Kantonspolizei, die Bolliger Strassen vermehrt zu kontrollieren und Schnellfahrer zu büssen. Doch die Polizei reagiert skeptisch. Sie verweist auf die knappen Personalreserven. Und schlägt einen anderen Weg vor. «In den Bolliger 30er-Zonen fahren tatsächlich überdurchschnittlich viele Automobilisten zu schnell», bestätigt Martin Brönnimann vom Verkehrssicherheitsdienst der Kapo.
Doch lasse sich dieses Problem besser mit baulichen Massnahmen als mit Kontrollen lösen, so Brönnimann. Mehr Strassenschikanen statt mehr Polizisten, so lässt sich dieser Rat zusammenfassen.
…ärgern die Bauern
Dass damit die Probleme noch nicht behoben sind, glaubt Peter Gerber. Der Chef der Bolliger Tiefbauabteilung spricht von einem Interessenkonflikt. Mehr Bodenwellen und Verengungen würden die Landwirte ärgern. In Bolligen sind noch Bauern am Werk. Für ihre breiten Traktoren und ungefederten Anhänger seien Schikanen kaum überwindbare Hindernisse.
Keine Freude hätten auch die Chauffeure des öffentlichen Verkehrs. «Der Fahrplan verlangt, dass sie zügig passieren können.» Trotzdem hat Bolligen bereits reagiert. Gemäss Gemeindepräsident Rudolf Burger planen die Behörden provisorische bauliche Massnahmen unter anderem an der Hühnerbühlstrasse.
Jetzt beklagt sich die Gemeinde öffentlich. Auf ihrer Webseite informiert sie über ihre Verkehrsmessungen. «Die Ergebnisse sind alarmierend», schreibt sie. Der Lutertal-Rowdy hält zwar den traurigen Rekord. Doch auch die anderen Resultate der 18 Messungen schockieren. Bei der jüngsten Kontrolle erfasste das Gerät vom 14. bis 20. Juni an der Schlupfstrasse in Habstetten 9400 Fahrzeuge. Der schnellste Lenker brauste mit 74 Stundenkilometern durch die 30er-Zone.
Engere Strassen…
Die Gemeinde bat die Kantonspolizei, die Bolliger Strassen vermehrt zu kontrollieren und Schnellfahrer zu büssen. Doch die Polizei reagiert skeptisch. Sie verweist auf die knappen Personalreserven. Und schlägt einen anderen Weg vor. «In den Bolliger 30er-Zonen fahren tatsächlich überdurchschnittlich viele Automobilisten zu schnell», bestätigt Martin Brönnimann vom Verkehrssicherheitsdienst der Kapo.
Doch lasse sich dieses Problem besser mit baulichen Massnahmen als mit Kontrollen lösen, so Brönnimann. Mehr Strassenschikanen statt mehr Polizisten, so lässt sich dieser Rat zusammenfassen.
…ärgern die Bauern
Dass damit die Probleme noch nicht behoben sind, glaubt Peter Gerber. Der Chef der Bolliger Tiefbauabteilung spricht von einem Interessenkonflikt. Mehr Bodenwellen und Verengungen würden die Landwirte ärgern. In Bolligen sind noch Bauern am Werk. Für ihre breiten Traktoren und ungefederten Anhänger seien Schikanen kaum überwindbare Hindernisse.
Keine Freude hätten auch die Chauffeure des öffentlichen Verkehrs. «Der Fahrplan verlangt, dass sie zügig passieren können.» Trotzdem hat Bolligen bereits reagiert. Gemäss Gemeindepräsident Rudolf Burger planen die Behörden provisorische bauliche Massnahmen unter anderem an der Hühnerbühlstrasse.