Bolligen - Den Alterswohnungen fehlt noch das finanzielle Fundament

Die Genossenschaft Lutertalpark in Bolligen befindet sich noch auf der Suche nach Geldgebern. Banken und Versicherungen zeigten sich nicht interessiert.

Simon Wälti, Der Bund
Die Finanzierung der geplanten Alterswohnungen im Lutertal in Bolligen ist noch nicht gesichert. Die Gemeinde Bolligen hat zwar Ja gesagt und mit einem Darlehen von rund 1,8 Millionen Franken auch einen namhaften Beitrag bewilligt. Die Genossenschafter haben Anteilscheine gezeichnet, und zuletzt hat auch der Fonds de Roulement ein Darlehen in der Höhe von 30 000 Franken pro Wohnung gesprochen. Geplant sind 41 Wohnungen, es handelt sich also um einen Betrag von etwa 1,2 Millionen Franken. Doch der Entscheid der Emissionszentrale für gemeinnützige Wohnbauträger EGW steht nach wie vor aus. Deren Darlehen würde rund 60 Prozent des Bauvolumens von 20 Millionen Franken abdecken. «Das ist der Dreh- und Angelpunkt für unser Projekt», erklärt Richard Moser, Präsident der Genossenschaft Lutertalpark. Die Anleihen der EGW werden von der Eidgenossenschaft verbürgt. Seit der Gründung im Jahr 1990 hat die EGW 59 Emissionen mit einem Gesamtvolumen von rund 4,2 Milliarden Franken durchgeführt. «Ich bin zuversichtlich, dass der Entscheid in unserem Sinne fallen wird», sagt Moser.

Allerdings wollte die Genossenschaft in diesen Tagen eigentlich eine ausserordentliche Versammlung durchführen, um die Genossenschafter über die Finanzierung und die Baubewilligung zu informieren. Derzeit kann Moser aber noch keinen definitiven Bescheid geben, wegen Fragen zu den Parkplätzen auch nicht in Sachen Baubewilligung. «Ich hoffe, dass es nun Ende November soweit sein wird und dass wir dann eine Lösung präsentieren können.»

Banken wollten Sicherheiten

Als Knackpunkt erwies sich die geplante Finanzierung durch Kreditgeber wie Banken und Versicherungen. «Als neue Genossenschaft haben wir hier grosse Schwierigkeiten, zu Geld zu kommen, weil wir noch keine Sicherheiten, zum Beispiel in Form von anderen Liegenschaften vorweisen können», erklärt Moser. Im Jahr der Genossenschaften gibt es zwar zuweilen schöne Worte, die Banken aber wollen Sicherheiten sehen. Komme das Geld von der EGW, dann stünde wohl nach der Realisierung des Projekts einer Refinanzierung durch die Banken nichts im Wege.

Die nicht ganz einfache Mittelbeschaffung führt nun zu einer Verzögerung des Projekts. Eigentlich wollte die Genossenschaft bereits im Herbst mit dem Aushub der Baugrube bei den früheren Tennisplätzen beginnen. «Ich hoffe, wir können mit dem Bau im nächsten Jahr starten», sagt Moser. Die Eröffnung könne dann aber nicht mehr wie geplant 2014 erfolgen. «Frühling 2015 ist wohl realistischer.» Als Mieter sind Menschen über sechzig Jahren angesprochen. Ziel ist es, dass die Senioren selbstständig und bei Bedarf mit Unterstützung bis zum Lebensende in den Wohnungen bleiben könnten. Der Spitex-Standort befindet sich direkt nebenan in der Überbauung Rüedimatte.

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Erstellt: 01.10.2012
Geändert: 01.10.2012
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