Bolligen - Breite Unterstützung für Geristein
Über 1200 Personen wehren sich in Bolligen mit einer Petition für die Weiterführung der Schule Geristein. Gemeindepräsident Rudolf Burger zeigte sich von der hohen Zahl beeindruckt.
Simon Wälti / Der Bund
Der Widerstand gegen die Schliessung der Aussenschule Geristein in Bolligen ist massiv. Zuerst hiess es, rund 500 Personen hätte die Petition unterschrieben, dann war von 800 Unterschriften die Rede – und gestern wurden nun 1240 Unterschriften an Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos) übergeben. «Ich bin beeindruckt von der hohen Zahl», sagte Burger. Schulschliessungen seien aber stets sehr umstritten. Die Unterschriften wurden von den beiden Co-Präsidenten der Schulkommission Geristein, Hans Ruchti und Dominik Stücklin, überreicht.
Die Schulkommission hatte die Petition im September lanciert. Der Gemeinderat werde das Anliegen der Petition diskutieren, versprach Burger. Er selber will an der Schliessung festhalten. Es sei aber zumindest denkbar, dass der Gemeinderat angesichts des grossen Widerstands zu einem anderen Entscheid kommen werde.
«Erwartungen übertroffen»
Man sei selber erstaunt, wie viele Unterschriften zusammengekommen seien, sagte Hans Ruchti. Das Anliegen sei auf grosse Unterstützung gestossen. «Die Erwartungen wurden übertroffen», sagte Stücklin. In der Bevölkerung gebe es eine sehr hohe Solidarität. Stücklin glaubt nicht, dass viele unterschrieben hätten, ohne das Anliegen genau zu kennen – nur weil es sympathisch sei, wenn man sich gegen eine Schulschliessung wehre. «Ein sympathisches Anliegen reicht nicht für eine Unterschrift.» Die Unterstützung in der Gemeinde sei vielleicht auch deshalb so gross, weil Bolligen ein «akademisches Pflaster» sei. «Viele arbeiten im Bildungssektor.»
Anders als bei einer Initiative müssen die Unterschriften nicht überprüft werden. Auch Personen, die nicht in Bolligen wohnen, durften unterschreiben. Die überwiegende Mehrheit stammt aber laut Stücklin aus der Gemeinde.
«Vernetztes Denken»
Der Bolliger Gemeinderat beabsichtigt die Schule in Geristein auf das Schuljahr 2013/2014 zu schliessen. In Geristein wird eine Klasse der Unterstufe zusammen mit der Einschulungsklasse der ganzen Gemeinde unterrichtet. Die Einschulungsklasse werde seit zehn Jahren mit Erfolg in die bestehende Mehrjahrgangsklasse integriert. Die Primarschule Geristein stehe für «eigenständiges, vernetztes Denken zur Vorbereitung auf das Leben» und individuelle, stufenübergreifende Förderung», heisst es im Text der Petition. Eltern schreiben auf der Homepage der Schule, diese sei einzigartig. Nach den Plänen des Gemeinderats soll die Klasse im Schulhaus Ferenberg weitergeführt werden, mit den gleichen beiden Lehrpersonen. Man könne eine gewachsene Schulkultur nicht einfach verpflanzen, so lautet das Argument der Schliessungsgegner zu diesem Punkt.
Die Schliessung der Schule Geristein wird voraussichtlich im November 2011 an der Gemeindeversammlung behandelt. «Wenn auch nur die Hälfte der Personen, die unterschrieben haben, kommt, ist klar, was Volkes Verdikt sein wird», sagt Gemeindepräsident Burger. Die Mobilisierung dürfte den Gegnern nicht allzu schwer fallen. In Bolligen erinnert man sich noch an die Gemeindeversammlung zur umstrittenen Ortsplanungsrevision von 2008. Bei einem Rekordaufmarsch von 1300 Personen wurden die wichtigsten Einzonungen für neues Bauland abgeschmettert.
Weiterer wichtiger Entscheid
In Bolligen steht im Schulbereich wegen sinkender Schülerzahlen und der Sanierungsbedürftigkeit von Liegenschaften noch ein weiterer wegweisender Entscheid an. Der Gemeinderat will das Areal, auf dem das Flugbrunnenschulhaus steht, verkaufen. Auf dem Gelände könnten Wohnbauten erstellt werden. Stattdessen soll beim Schulhaus Lutertal ein Neubau realisiert werden. Der Neubau würde rund acht Millionen Franken kosten, eine zusätzliche Turnhalle vier Millionen Franken. Das wäre ungefähr gleich viel, wie die Sanierung des Flugbrunnen-Schulhauses kosten würde. An einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 22. Februar 2011 wird über den Vorschlag des Gemeinderats entschieden.
Die Schulkommission hatte die Petition im September lanciert. Der Gemeinderat werde das Anliegen der Petition diskutieren, versprach Burger. Er selber will an der Schliessung festhalten. Es sei aber zumindest denkbar, dass der Gemeinderat angesichts des grossen Widerstands zu einem anderen Entscheid kommen werde.
«Erwartungen übertroffen»
Man sei selber erstaunt, wie viele Unterschriften zusammengekommen seien, sagte Hans Ruchti. Das Anliegen sei auf grosse Unterstützung gestossen. «Die Erwartungen wurden übertroffen», sagte Stücklin. In der Bevölkerung gebe es eine sehr hohe Solidarität. Stücklin glaubt nicht, dass viele unterschrieben hätten, ohne das Anliegen genau zu kennen – nur weil es sympathisch sei, wenn man sich gegen eine Schulschliessung wehre. «Ein sympathisches Anliegen reicht nicht für eine Unterschrift.» Die Unterstützung in der Gemeinde sei vielleicht auch deshalb so gross, weil Bolligen ein «akademisches Pflaster» sei. «Viele arbeiten im Bildungssektor.»
Anders als bei einer Initiative müssen die Unterschriften nicht überprüft werden. Auch Personen, die nicht in Bolligen wohnen, durften unterschreiben. Die überwiegende Mehrheit stammt aber laut Stücklin aus der Gemeinde.
«Vernetztes Denken»
Der Bolliger Gemeinderat beabsichtigt die Schule in Geristein auf das Schuljahr 2013/2014 zu schliessen. In Geristein wird eine Klasse der Unterstufe zusammen mit der Einschulungsklasse der ganzen Gemeinde unterrichtet. Die Einschulungsklasse werde seit zehn Jahren mit Erfolg in die bestehende Mehrjahrgangsklasse integriert. Die Primarschule Geristein stehe für «eigenständiges, vernetztes Denken zur Vorbereitung auf das Leben» und individuelle, stufenübergreifende Förderung», heisst es im Text der Petition. Eltern schreiben auf der Homepage der Schule, diese sei einzigartig. Nach den Plänen des Gemeinderats soll die Klasse im Schulhaus Ferenberg weitergeführt werden, mit den gleichen beiden Lehrpersonen. Man könne eine gewachsene Schulkultur nicht einfach verpflanzen, so lautet das Argument der Schliessungsgegner zu diesem Punkt.
Die Schliessung der Schule Geristein wird voraussichtlich im November 2011 an der Gemeindeversammlung behandelt. «Wenn auch nur die Hälfte der Personen, die unterschrieben haben, kommt, ist klar, was Volkes Verdikt sein wird», sagt Gemeindepräsident Burger. Die Mobilisierung dürfte den Gegnern nicht allzu schwer fallen. In Bolligen erinnert man sich noch an die Gemeindeversammlung zur umstrittenen Ortsplanungsrevision von 2008. Bei einem Rekordaufmarsch von 1300 Personen wurden die wichtigsten Einzonungen für neues Bauland abgeschmettert.
Weiterer wichtiger Entscheid
In Bolligen steht im Schulbereich wegen sinkender Schülerzahlen und der Sanierungsbedürftigkeit von Liegenschaften noch ein weiterer wegweisender Entscheid an. Der Gemeinderat will das Areal, auf dem das Flugbrunnenschulhaus steht, verkaufen. Auf dem Gelände könnten Wohnbauten erstellt werden. Stattdessen soll beim Schulhaus Lutertal ein Neubau realisiert werden. Der Neubau würde rund acht Millionen Franken kosten, eine zusätzliche Turnhalle vier Millionen Franken. Das wäre ungefähr gleich viel, wie die Sanierung des Flugbrunnen-Schulhauses kosten würde. An einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 22. Februar 2011 wird über den Vorschlag des Gemeinderats entschieden.