Bolligen - Bolligen hat eine neue, junge Pfarrerin

Christine Schmid ist neue Pfarrerin von Bolligen. Die 27-jährige übernimmt das Amt von ihrem Vorgänger Hansruedi Helbling.

Tobias Veitinger, Berner Zeitung BZ
Es riecht noch ganz leicht nach frischer Farbe im Haus an der Kirchstrasse in Bolligen. Im Gesprächszimmer stehen ein Tisch mit einem Blumenstrauss und Stühle. Die Wände sind strahlend weiss, aber noch etwas leer. Trotzdem sieht man, dass hier kürzlich neues Leben eingezogen ist. Die Gastgeberin bittet Platz zu nehmen. Es ist Christine Schmid, die neue Pfarrerin von Bolligen.

Am 1.Dezember übernahm die 27-jährige das Amt von ihrem beliebten Vorgänger Hansruedi Helbling. Am 22.Dezember wurde sie offiziell gewählt. Für Schmid ist es das erste Pfarramt, das sie übernimmt: «Es ist schön, hier in Bolligen anzufangen, und ich freue mich sehr, das Gelernte in der Praxis anwenden zu können.»

Und die junge Pfarrerin hat auch bereits alle Hände voll zu tun. «Ich habe schon drei Taufen durchgeführt, und acht weitere sind angemeldet», sagt sie, und ihre warmen Augen strahlen fröhlich. Der Zuspruch aus der Gemeinde sei gross, und sie freue sich sehr über die herzliche Aufnahme. «Mein Vorgänger Hansruedi Helbling hat mir eine aktive und lebendige Gemeinde hinterlassen», sagt Schmid. Viele gute Projekte habe Helbling aufgegleist, die sie sehr gerne weiterführen werde.

Fragen im Teenager-Alter

Am Anfang gebe es viel zu tun, das sei wohl bei jeder Arbeit so, die jemand zum ersten mal macht. «Ins kalte Wasser geworfen fühle ich mich aber nicht», sagt Schmid, «ich bin gut auf das Amt vorbereitet worden.»

Sie sei nicht in einer besonders religiösen Familie aufgewachsen, sagt Schmid über ihre Jugend in Münchenbuchsee. An der Unterweisung hatte auch sie, wie viele in ihrer Klasse, «keine grosse Freude». Im Teenager-Alter kamen dann aber bei ihr immer mehr Fragen zum Sinn des eigenen Daseins, zur Stellung in der Welt und auch zu Gott auf. «Ich habe Paulo Coelho gelesen und Hesses Demian», sagt Schmid. Noch aber war ein Religionsstudium kein Thema.

Entscheidung nicht bereut

Das änderte sich erst im Gymnasium. «Mich faszinierte die Vielfältigkeit der Theologischen Ausbildung», sagt Schmid. Die endgültige Entscheidung zum Theologiestudium habe dann schon einigen Mut gebraucht. «Mein Umfeld war etwas überrascht. Damit hatte niemand gerechnet, nicht einmal ich selbst.»

Ihre Entscheidung bereut hat sie aber bis heute nie. «Ich glaube, dass ich durch meine Jugend eine neue Sicht auf viele alte Themen einbringen kann», sagt sie. Persönlich wünscht sie sich, dass sie die Bolliger Kirchgemeinde so führen kann, dass die Kirche dem Dorf halt gibt. «Gerade auch jetzt in schweren Zeiten.»

[i] Christine Schmids Amtseinsetzung findet am 15. Februar in der Kirche Bolligen statt.

Ein Artikel aus der

www.bolligen.ch

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Erstellt: 09.02.2009
Geändert: 09.02.2009
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