Bolligen - Beim Sternen entsteht ein Kreisel

Ein Millionenprojekt soll die Ortsdurchfahrt Bolligens für Fussgänger und Velofahrer sicherer machen. Geplant sind Mittelinseln bei den Zebrastreifen sowie ein neu gestalteter Sternenplatz. Baubeginn ist frühestens 2015.

Markus Zahno, Berner Zeitung
Die Strasse ist schmal, lässt wenig Platz für Velofahrer. Sie ist stark befahren – von über 10'000 Fahrzeugen pro Tag – , doch die Fussgängerstreifen haben keine Schutzinseln. Zudem stösst die Ampelanlage beim Sternenplatz an ihre Kapazitätsgrenzen: Die Linienbusse verlieren Zeit und haben Mühe, ihren dichten Fahrplan einzuhalten. Mit anderen Worten: «Auf der ganzen Länge der Ortsdurchfahrt Bolligen herrscht Sanierungsbedarf», sagt Kreisoberingenieur Ueli Weber. Zumal nach der Zusammenlegung der Primarschulen im Lutertal noch mehr Kinder die Strasse überqueren werden.

An einem Infoabend hat die Bevölkerung erfahren, wie der Kanton die Ortsdurchfahrt sanieren will. Sie durchgehend um einen Meter zu verbreitern, würde viel Aufwand, aber wenig Nutzen bringen, erklärt Verkehrsplaner Thomas von Känel. Um Velofahrerinnen und -fahrer zu schützen, ist vorgesehen, zwischen Bahnhof und Sternenplatz bergaufwärts einen Radstreifen aufzumalen. Zudem erhalten ein halbes Dutzend bestehende Fussgängerstreifen in der Mitte eine Schutzinsel. Der Fussgängerstreifen im Strassacker dagegen soll aufgehoben werden.

 

Mit oder ohne Haus?


Die wohl markanteste Neuerung betrifft den Sternenplatz. Hier sollen die Ampeln durch einen neuen Kreisel ersetzt werden. Geplant ist auch, die Bushaltestelle in den Platz zu integrieren. Zudem diskutieren die Behörden über den Abbruch des baufälligen Hebeisenhauses, das der Gemeinde gehört. Damit würde die Sicht auf den Kirchhügel frei. Der Kreisel kann aber auch gebaut werden, wenn das Hebeisenhaus stehen bleibt.

 

Sowohl für den Sternenplatz wie auch die übrigen Neuerungen gibt es erst Vorprojekte. Bis am 20.September läuft die öffentliche Mitwirkung, später sind unter anderem Verhandlungen mit Grundeigentümern sowie ein Kreditbeschluss des Grossen Rates nötig. Wie viel all die Massnahmen kosten werden, lässt Kreisoberingenieur Weber noch offen. Es dürften aber mehrere Millionen Franken sein.

 

Wohl mehrere Etappen


Bei der Bevölkerung scheint das Projekt anzukommen. «Es wird die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer erhöhen», loben Vertreterinnen der Schulkommission und des Elternrats. Auch aus dem Publikum des Infoabends kommt keine grundsätzliche Opposition. Einzelne Punkte sorgen aber für Emotionen, insbesondere die Aufhebung des einen Fussgängerstreifens. «Ich werde um ihn kämpfen», sagt ein Anwohner. Ein anderer bittet, die Fussgängermittelinseln prioritär zu behandeln – damit sie bei der Zusammenlegung der Primarschulen im August 2015 fertig sind. «Das Ziel ist, 2015 die erste Etappe zu realisieren», sagt Ueli Weber. Doch versprechen könne er nichts: Zum Beispiel eine Flut von Einsprachen könnte für erhebliche Verzögerungen sorgen.


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 31.08.2012
Geändert: 31.08.2012
Klicks heute:
Klicks total: