Bolligen - Baustart für den Lutertalpark
Gegen 19 Millionen Franken wendet die Genossenschaft Lutertalpark Bolligen für den Bau von Alterswohnungen auf. Gestern erfolgte der Spatenstich.
Kinderarbeit ist verpönt, gegen Seniorenarbeit dagegen hat niemand etwas einzuwenden. Rund 100 Personen im AHV-Alter haben gestern in Bolligen mit ebenso vielen blauen Schaufeln den Spatenstich für das Projekt für Begleitetes Wohnen im Lutertal ausgeführt. Sie sind Mitglieder der Genossenschaft Lutertalpark Bolligen; mit dem gemeinsamen Spatenstich wollte die Genossenschaft mit ihren insgesamt rund 200 Mitgliedern das Gemeinschaftsgefühl zum Ausdruck bringen. Damit haben die Bauarbeiten für das Projekt begonnen.
In zwei Häusern sollen 39 Wohnungen und zwei Studios erstellt werden. Alle Wohnungen sind altersgerecht und hindernisfrei geplant. Die Überbauung, die über Minergiestandard verfügen soll, liegt im Dorfzentrum. In der Nähe befinden sich der «Dorfmärit» und weitere Einkaufsmöglichkeiten.
Eröffnung für 2015 geplant
Die Finanzierung des Projekts gestaltete sich einigermassen kompliziert. «Wir mussten rund eine Million Franken einsparen», sagte Gemeinderat Walter Wiedmer (FDP) als Präsident der Genossenschaft Lutertalpark. Jetzt aber sei die Finanzierung der Überbauung, die 18,8 Millionen Franken kostet, sichergestellt. Man habe «mit spitzen Bleistiften» gerechnet, so Wiedmer. In den letzten Jahren war in erster Linie Optimieren und Sparen angesagt. So wird zum Beispiel auf die geplante Holzverkleidung der Fassade verzichtet.
Der Weg zum Spatenstich sei nicht ganz einfach gewesen, sagte Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos). Tatsächlich wurde der Wettbewerb bereits 2010 entschieden. Es seien wohl noch weitere Hürden zu überspringen, bis die ersten Mieter einziehen könnten. Er freue sich aber schon jetzt auf die feierliche Eröffnung 2015, sagte Burger weiter. Je nach Baufortschritt sollte die Einweihung entweder im Sommer oder im Herbst 2015 stattfinden.
Kraftakt der Genossenschaft
An der Finanzierung beteiligen sich die EGW (Emissionszentrale für gemeinnützige Wohnbauträger), der Fonds de Roulement, die Gemeinde, die Valiant als Bank und natürlich die Genossenschafter selber. «Dank einem Kraftakt der Genossenschafter konnte das Eigenkapital auf die von den Banken und den Darlehensgebern geforderte Höhe aufgestockt werden», schreibt die Genossenschaft in einer Mitteilung. Das Eigenkapital beträgt nun 1,4 Millionen Franken.
Die Mietzinse betragen zwischen 1'600 und 1'800 Franken für eine 2½-Zimmer-Wohnung und 2'100 bis 2'200 für eine 3½-Zimmer-Wohnung. Im Projekt sind auch Dienstleistungen wie Mittagessen und Reinigung vorgesehen. 11 von 39 Wohnungen seien bereits vermietet, sagte Genossenschaftspräsident Walter Wiedmer.