Boll - Stapler haben ihnen Erfolg gebracht

Innert 4 Jahren hat der Staplermarkt weltweit 40 Prozent Umsatz verloren. Die Arbor AG in Boll dagegen hat in dieser Zeit 10 zusätzliche Stellen geschaffen. Nun feiert die Firma, die Stapler in die ganze Schweiz liefert, ihr 50-Jahr-Jubiläum.

Markus Zahno / Berner Zeitung BZ

Auf der Fahrt durch das Lindental fällt sie schon von weitem auf, die Arbor AG. Denn so grosse Firmengebäude würde man hier, inmitten von Wäldern, blühenden Bäumen und Bauernhäusern, nicht unbedingt erwarten. «Das mag sein», sagt Geschäftsführer Andreas Stettler, «aber für uns ist der Standort ideal. Hier haben wir genügend Platz.» Platz braucht die Arbor AG tatsächlich. Das Unternehmen verkauft Stapler in allen Grössen, vom kleinen Gabelhubwagen – dem sogenannten Palettrolli – ab 700 Franken bis zum imposanten Schwerlaststapler, der 60 Tonnen hebt und 750 000 Franken kostet. Entsprechend vielschichtig ist die Kundschaft: Landwirte kaufen Teleskopgeräte, um Siloballen aufzugabeln. Logistikbetriebe benutzen gewöhnliche Gabelstapler oder 4-Weg-Stapler mit drehbaren Rädern, die aus dem Stand hinaus in alle Himmelsrichtungen fahren können. Und Sägereien setzen auf Seitenstapler, die 20 Meter lange Waren heben und transportieren können.


Ständig ausgebaut

Mit diesen Seitenstaplern hat alles begonnen. Vor 50 Jahren kamen sie auf den Markt, und die Arbor-Gründer ahnten, dass sie für Sägereien interessant sein könnten. Also richteten sie 1962 in einer Garage in Worb eine Werkstatt und in einer Wohnung ein kleines Büro ein. Schon bald reichte der Platz nicht mehr aus, so wurde der Firmensitz 1972 ins Lindental bei Boll verlegt. Seither wurden die Firmengebäude mehrmals erweitert, erst letztes Jahr kam eine neue Lagerhalle dazu. 1992 stieg Andreas Stettler in die Firma ein, die damals 10 Angestellte zählte. Mittlerweile sind es 40.

Heute werden die Geräte aus Italien, Irland oder Schweden importiert. Bei Arbor werden sie dann nachgerüstet – zum Beispiel mit den in der Schweiz vorgeschriebenen Abgasfiltern oder mit Spezialvorrichtungen, welche die Kunden wünschen. Ist ein Stapler einmal ausgeliefert, übernimmt die Arbor AG den Service oder die Wartung. Zudem führt sie ein grosses Ersatzteillager.

Über 5000 Maschinen

Seit vor 4 Jahren die Finanz- und Wirtschaftskrise begann, erlitt der Staplermarkt weltweit einen Umsatzrückgang von 40 Prozent. Die Arbor AG dagegen hat ihren Umsatz in dieser Zeit weiter gesteigert – auf mittlerweile rund 14 Millionen Franken. Und fast 10 zusätzliche Mitarbeiter angestellt. Wie das möglich ist? «Indem wir immer wieder im richtigen Moment die richtige Nische gefunden haben», antwortet Andreas Stettler. So nahm die Firma 2008 Teleskopstapler in ihr Sortiment auf und gewann dadurch neue Kunden, insbesondere Landwirte. Heute sagt der Firmenchef: «Wir sind nicht die grösste Staplerhandelsfirma der Schweiz, aber die mit dem breitesten Angebot.» Im Moment stehen in der ganzen Schweiz verteilt mehr als 5000 Arbor-Maschinen im Einsatz. Die wohl älteste hat Andreas Stettler unlängst zurückgekauft: einen roten Seitenstapler der Marke LMV mit Jahrgang 1972. Er wird dieses Wochenende ebenfalls zu sehen sein, wenn die Arbor AG ihre Kunden zur Jubiläumsausstellung einlädt. Ins Lindental.

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Erstellt: 26.04.2012
Geändert: 26.04.2012
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