Boll - Das letzte Stück Bimmelbahn verschwindet
Der RBS macht vorwärts. Bis Ende 2018 will er das gefährliche Gleis durchs Dorf aufgeben. Künftig halten die Züge am neuen Bahnhof im Süden.
Diskutiert und geplant wird bereits seit Jahrzehnten. Nicht ohne Grund betonten die Behörden und die Vertreter des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) im Frühling 2012 mit Nachdruck, dass es ihnen diesmal ernst sei. Und tatsächlich: Heute, zwei Jahre später, ist die Bahn mit ihrem grossen Bauvorhaben in Boll einen entscheidenden Schritt weiter. Eben hat sie einen Auftrag in Höhe von gut 2 Millionen Franken vergeben, damit das Projekt im Detail geplant und bis zum Abschluss der Arbeiten ingenieurtechnisch begleitet werden kann.
Die Idee, das gefährliche, zwischen Strasse und Häusern eingeklemmte Gleis durch Boll aufzugeben und südlich davon ein neues Trassee mit neuem Bahnhof zu bauen, nimmt Formen an. Künftig werden die Züge nicht mehr von Blinklicht zu Blinklicht, von Abzweigung zu Vorplatz zu Abzweigung fahren – das letzte Stück Bimmelbahn aus dem Worblental verschwindet.
Zwei Aussenperrons
Das neue Trassee verlässt das bestehende Gleis auf der Höhe der Landi, führt in gestrecktem Verlauf am Dorf vorbei und mündet beim Bahnübergang Worbstrasse in die heutige Doppelspur ein. Unterwegs machen die Züge am neuen Bahnhof halt. Dieser verfügt über zwei Gleise und zwei 130 Meter lange Aussenperrons. Diese sind versetzt angeordnet und über einen zentralen, mit Barrieren gesicherten Bahnübergang miteinander verbunden. Gemäss den ersten Plänen hätten die Passagiere die Gleise noch durch eine Unterführung wechseln sollen.
Anders als ursprünglich vorgesehen, verzichtet der RBS nun auch darauf, das zweite Gleis im neuen Bahnhof als Doppelspur noch ein Stück weit in Richtung Bern zu verlängern. In zwei weiteren Punkten dagegen bleibt alles beim Alten: Die Moosgasse unterquert die Bahn durch eine Unterführung, und die Halle der Sägerei Brand muss dem neuen Trassee weichen.
Ein neues Quartier