Blaues Bähnli: "ÖV-Ausbau" bringt Abbau für Rüfenacht

Im Rahmen des "Ausbauschritts 2035" wird das Blaue Bähnli zwischen Bern und Gümligen öfter, zwischen Gümligen und Worb aber seltener verkehren. Die Worber Linke will, dass sich der Gemeinderat wehrt.

Anina Bundi, info@bern-ost.ch

Die Worber SP und Grüne verlangen vom Gemeinderat mittels Postulat, er soll sich bei den zuständigen Stellen dafür einsetzen, dass bestehende Taktlücken beim Tram Nr. 6, dem Blauen Bähnli,  geschlossen werden und neue gar nicht erst entstehen.

 

Bähnli steht abends in Worb 20 Minuten

Abends ab 21 Uhr wendet jedes zweite von Bern her kommende Tram Nr 6 bereits im Siloah. Das führt dazu, dass die Haltestellen Scheyenholz, Rüfenacht, Langenloh und Worb Dorf nur noch jede halbe Stunde bedient werden. In ihrem Postulat rechnen SP und Grüne vor, dass der abendliche 15-Min-Takt auch für diese Strecke ohne zusätzliches Personal und Fahrzeug machbar wäre - das Blaue Bähnli bleibt in Worb nämlich jeweils 20 Minuten stehen.

 

Grund für den Vorstoss ist aber ein für die Zukunft geplanter Abbau. So ist vorgesehen, den 10-Minuten-Takt, der am Tag gilt, auf 7.5 Minuten zu verkürzen. Allerdings nur zwischen Bern und Siloah. Zwischen Siloah und Worb Dorf hätte dies zur Folge, dass das Bähnli nur noch alle Viertelstunde fährt. Das sei eine "massive Verschlechterung" heisst es im Postulat.

 

"Negativ für die künftige Entwicklung"

In seiner Antwort gibt der Gemeinderat den Postulanten und Postulantinnen recht. "Eine gute Anbindung an den ÖV ist für Worb sehr wichtig und muss unbedingt auch in Zukunft gewährleistet sein." Einsetzen will er sich in beiden Fällen. Auch wenn die Beweggründe für die Einführung eines 15-Minuten-Takts zwischen Siloah und Worb plausibel seien, wäre sie für die Attraktivität schlecht und "könnte sich negativ auf die zukünftige Entwicklung auswirken." Der Gemeinderat werde sich dafür einsetzen, dass diese Verschlechterung nicht zustande komme.

 

Die bestehende Lücke am Abend sei seinerzeit aufgrund von ungenügenden Fahrgastzahlen eingeführt worden, schreibt der Gemeinderat weiter. Zwar wäre es möglich, dass die Gemeinde bei den Transportunternehmen den durchgehenden 15-Minuten-Takt bestellt und selber zahlt. Das wäre aber mit erheblichen Kosten verbunden. Der Gemeinderat werde sich deshalb dafür einsetzen, dass die Taktlücke aufgehoben werde, allerdings erst im nächsten Angebotskonzept.

 

Die Umsetzung des Ausbauschritts 2035 ist derzeit in Planung und wird voraussichtlich in drei Etappen erfolgen. Gemäss Information des Bundesamtes für Verkehr ist noch nicht klar, zu welcher Etappe die Änderung beim Blauen Bähnli gehört und wann innerhalb des Horizonts bis 2035 sie realisiert wird.


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Erstellt: 26.12.2019
Geändert: 26.12.2019
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