Blaues Bähnli - Tests zum Quietschtram lassen hoffen
Der RBS hofft, dass die neuen Räder der 6er-Trams die Lösung des Lärmproblems sind.
Nach ersten Tests mit neuen, schalldämpfenden Rädern an den RBS-Trams der Linie 6 sei man «vorsichtig optimistisch». Das sagte RBS-Mediensprecherin Fabienne Thommen auf Anfrage dieser Zeitung. Die Suche nach optimalen, nicht quietschenden Rädern begann beim RBS bereits 2004. Die Versuche mit Material eines französischen Herstellers hätten aber nichts gebracht. 2008/2009 wurden Tests mit Radschallabsorbern des deutschen Herstellers Bochumer Verein durchgeführt. Diese Elemente, die aussen am Rad montiert werden, hätten die Schwingungen auffangen sollen.
«Das hat nicht funktioniert, im Gegenteil», sagt Fabienne Thommen. Nach Abklärungen mit dem Hersteller habe sich gezeigt, dass die zu weichen Gummikörper zwischen den metallenen Felgen und Radreifen das Quietschen sogar verstärken könnten. Der Hersteller habe trotz Vereinbarung keine härteren Gummis liefern können. Anfang 2010 wurde der Lieferant gewechselt. Die komplett neuen Rädertypen, die derzeit bei einer Tramkomposition der Linie 6 getestet werden, stammen von der deutschen Firma Gutehoffnungshütte, ein Maschinenbauunternehmen der MAN AG. Mit diesen Rädern sind auch die leiseren Combino-Trams von Bernmobil unterwegs.
Die definitiven Testergebnisse will der RBS demnächst kommunizieren. Vorher sollen noch Lärmmessungen bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen gemacht werden. «Bei positiven Testergebnissen würden die Räder an sämtlichen neun Blaue-Bähnli-Trams bis Dezember 2011 ersetzt werden», meint Thommen. Das koste rund eine Million Franken. Massnahmen gegen den Lärm werden bereits im Februar getroffen (wir berichteten darüber). Ab 21 Uhr sollen ab Zytglogge Richtung Fischermätteli vorübergehend Busse eingesetzt werden. Und in drei bis vier Monaten werden die blauen Bähnli ab 21 Uhr durch Combino-Trams ersetzt.