Biglerin: Seltenes Nachwuchstalent auf Inlines

„Das Lässigste ist, wenn man gewinnt. Wenn man weiss, dass man etwas geleistet hat, das ist einfach das tollste Gefühl,“ meinte die 11-jährige Inlinerin Jana Plaschy aus Biglen in einem Interview mit dem Internetportal BERN-OST.

Rahel Walther, rahel.walther@reinhards.ch
Dieses Jahr startete Jana Plaschy im Speed Skating so richtig durch. Im Swiss-Inline-Cup, der grössten nationalen Rennserie der Welt, lief die Biglerin in der Kinderkategorie (Strecken bis 3 km) auf den zweiten Platz. Im Nachwuchscup wird sich bald herausstellen, ob sie auf den dritten oder vierten Rang kommt.

Jana Plaschys Talent auf Rädern machte sich früh bemerkbar. Mit drei Jahren stand das Einzelkind zum ersten Mal auf den Inlines. „Ich habe gesehen, dass sie die Muskeln sehr genau kontrollieren kann,“ sagt Vater Marc Plaschy, der als Masseur und Krafttrainings-Instrukteur ein Auge für solche Ding hat. Mit sechs Jahren nahm die Kleine zum ersten Mal an einem Plausch-Speed-Rennen in Bern teil - und es machte Spass.

Intensives Training

Heute trainiert Jana Plaschy fünf- bis sechsmal pro Woche, entweder mit dem Vater oder im Klub unter der Leitung von Thomas Rüegge. Ganz begeistert ist sie vom Box-Training am Mittwochnachmittag. Das Boxen soll der zierlichen Primarschülerin helfen, den Fighterspirit und Killerinstinkt, zum Gewinnen nützlich, zu trainieren. Auch Simon Feer vom K2-Racing-Team hat Plaschys Nachwuchstalent entdeckt. Bei K2 steht sie als Jüngste seit einem Jahr unter Vertrag, Ausrüstung und Skates werden ihr finanziert.

Marc Plaschy begleitet seine Tochter soweit möglich an jedes Rennen und holt sie in Solothurn ab. „Ohne die volle Unterstützung der Eltern ginge das nicht,“ sagt Marc Plaschy. Diese Saison waren es dreissig Rennen, an welchen Jana Plaschy teilnahm, da blieb nicht mehr viel Zeit für anderes.

Schule oder Sport?

Käme es einmal dazu, zwischen Schulleistung und Sport entscheiden zu müssen, dann wäre dies eine sehr schwere Entscheidung, meint Marc Plaschy. Nur die weltweit dreissig Bestplatzierten können vom Inlineskating leben. Jana Plaschy ist eine der besten Schülerinnen in der 5. Primarklasse. Sie träumt davon, Tierärztin zu werden.
Die Eltern sind manchmal überrascht von der Determination ihrer Tochter. Sie fährt als einzige in ihrer Altersklasse ohne Knieschutz. „Wenn I im Kids („Kinderkategorie“) umkeie, de söus haut weh tuä,“ sagte sie einmal zum Vater. „Als ich das gehört habe, musste ich leer schlucken,“ sagt Marc Plaschy. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 36 km auf Flächen könnte ein Sturz verheerende Folgen haben, doch die 11-Jährige zeigt sich furchtlos.

Zukunftsvisionen

Ab nächstem Jahr startet Jana Plaschy bei den Junioren (Strecken bis 21 km), wo sie sich trotz jüngstem Jahrgang als Ziel gesetzt hat, aufs Podest zu kommen. Dann fällt auch die Entscheidung, ob die Nachwuchssportlerin ins Nationalkader aufgenommen wird. Dafür stehen die Chancen nach dieser Saison sehr gut. Marc und Ursula Plaschy bereiten sich bereits vor, sie suchen Sponsoren für die bevorstehenden Auslandreisen. Denn alles weist darauf hin, dass Jana Plaschy mit ihrem Talent auch europaweit durchstarten wird.

www.biglen.ch

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Erstellt: 22.09.2009
Geändert: 22.09.2009
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