Biglen/Konolfingen - Zwei Ärztezentren in der Region

Im Sommer eröffnen zwei neue Ärztezentren. Damit soll dem Hausärztemangel entgegengewirkt werden. Insgesamt werden neun Mediziner zur Verfügung stehen.

vjo, Wochen-Zeitung
Am Standort der heutigen Arztpraxis von Peter Abbühl in Biglen gibt es ab 1. Juni einige Neuerungen. «In den Räumlichkeiten meiner heutigen Praxis werden nebst mir drei Hausärztinnen für die Patienten da sein. Seit bald 15 Jahren suche ich immer wieder nach Kolleginnen und Kollegen, die an einem Engagement interessiert sind, um die ärztliche Grundversorgung auch langfristig zu garantieren», sagt Peter Abbühl.

Überalterung der Hausäzte
 
Der Mangel und die Überalterung der Hausärzte sei eine Tatsache; bereits seien mehr als die Hälfte über 55 Jahre. «In den nächsten Jahren gehen viele in Pension. Dazu komme die Überalterung der Bevölkerung und damit auch eine Zunahme der chronisch Kranken.»
 
Die Unterstützung ab Juli durch Verena Merki und ab Oktober durch Irene Kieffer sei ein Glücksfall. Sie werden zusammen mit Marion Habersack und Peter Abbühl die Hausärzte Biglen AG bilden.
 
Für Peter Abbühl, der seit 28 Jahren als Hausarzt im Dienste des Patienten steht, bedeutet die Gründung der Hausärzte Biglen AG ein wichtiger Schritt. «Die Gründung und somit das Verteilen der Arbeit auf verschiedene Schultern ermöglicht mir später einen geordneten Rücktritt. Meine zum Teil langjährigen Patienten in guten Händen zu sehen, ist beruhigend», sagt der 61-Jährige.
 
Das verbesserte ärztliche Angebot ermöglicht zudem längere Öffnungszeiten, auch an Samstagen und während den Ferien.

Ärztezentrum in Konolfingen

Mitte August wird das Ärztezentrum Emmentalstrasse Konolfingen (AZ-EK AG) eröffnet. Die zwei Wohnungen und die bestehende Arztpraxis von Andreas Meinen werden umgebaut und in das Zentrum integriert. Die Einzelpraxen Birrer und Gut bleiben bestehen. Das Hauptanliegen der Ärzte sei, eine gute Grund- und Notfallversorgung der Region Konolfingen sicher zu stellen, wie Ruth Meinen auf Anfrage erklärt.
 
Die Praxen Meinen und Finger werden zusammengelegt. Das neue Team setzt sich aus Andreas Meinen, Christoph Finger und den Hausärztinnen Miriam Aebischer, Sibille Küpfer und Silvia Garweg zusammmen. «Die Idee liegt schon weiter zurück. Die Planung musste reifen und nun wird das Projekt umgesetzt», sagt Ruth Meinen.
 
Beschleunigt wurde die Entscheidung für ein Ärztezentrum auch durch die Schwierigkeit, als Hausarzt einen Nachfolger zu finden. Für viele junge Ärzte sei das Führen einer Einzelpraxis zu aufwendig und zu teuer geworden. Dank der gemeinsamen Nutzung der Infrastruktur und der Möglichkeit, sich gegenseitig zu vertreten, kann die Versorgungsqualität sichergestellt werden. Das eröffnet auch Hausärztinnen mit Kindern die Gelegenheit, im Teilzeitpensum mitzuarbeiten.
 
Bis jetzt seien die Reaktionen der Patienten positiv ausgefallen. Einige machten sich aber Gedanken, ob sie im Ärztezentrum weiterhin von ihrem Hausarzt betreut werden. Diese Sorgen seien unbegründet. Die Patienten bleiben frei in der Arztwahl.

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Erstellt: 29.05.2014
Geändert: 29.05.2014
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