Biglen-Arni - Die Suche nach einem neuen Hornusserplatz: zurück auf Feld 1

Die Hornussergesellschaft Biglen-Arni muss eines ihrer Spielfelder räumen. Der Plan, im Dorf einen neuen zu beziehen, ist zerschlagen. Nun geht die Suche weiter.

Jakob Hofstetter / Wochen-Zeitung
Seit 25 Jahren spielt die Hornussergesellschaft Biglen-Arni (bis 1999 war es die HG Hämlismatt-Arni) im Hämlismatt-Moos. Das Spielfeld steht auf dem Land zweier Bauernfamilien. Sonja und Martin Zürcher haben nun den Vertrag für ihren Teil des Landes gekündigt, weil sie dieses selber benötigen.

Christine und Samuel Schenk, Besitzer der anderen Hälfte des Spielfeldes sowie des Klubhauses, haben den Vertrag lediglich befristet verlängert, in der Annahme, dass die Hornusser danach das geplante Spielfeld in Arni Dorf beziehen könnten, sagt Christine Schenk. Dort hätte die HG ein Doppelfeld realisieren wollen, damit die vier Mannschaften plus die Junioren am selben Ort spielen könnten. «Das würde den ganzen Betrieb vereinfachen», so Matthias Zürcher, Präsident der Hornussergesellschaft Biglen-Arni. Derzeit verfügt die Hornussergesellschaft nebst dem Platz im Hämlismatt-Moos auch über ein Spielfeld im Gfell.

Nicht handelseinig geworden


Aus dem geplanten Spielfeld Dorf beim Postautowendeplatz wird nun nichts. «Einer der fünf beteiligten Landwirte stellte kurz vor Vertragsabschluss plötzlich neue Bedingungen bezüglich Landabtausch, die wir nicht erfüllen konnten», begründet Matthias Zürcher das Scheitern dieses Vorhabens. «Wir standen auch unter Zeitdruck wegen der anstehenden Ortsplanungsrevision der Gemeinde; die Parzelle für das geplante Klubhaus hätte eingezont werden müssen.»

Nun steht die HG bei der Suche nach einem neuen Spielfeld wieder am Anfang. Im Hämlismatt-Moos muss sie weg, ins Dorf kann sie nicht. Wie soll es weitergehen? «Wir prüfen bereits neue Möglichkeiten», sagt Mattihas Zürcher. Über ein konkretes Projekt könne er aber noch nicht berichten. Sowohl von der Gemeinde Arni als auch Biglen würde die HG unterstützt, lobt der Präsident. «Aber Land zur Verfügung stellen, kann uns keine der beiden Gemeinden.»

Während früher Hornussen als ausgesprochene Bauernsportart galt, spielen heute in der HG Biglen-Arni nur noch ganz wenige Landwirte. «Natürlich haben wir uns bei diesen nach allfälligen Möglichkeiten erkundigt.» Doch die einen besässen kein geeignetes Landstück, die andern könnten nicht darauf verzichten.» Auf das Land verzichten können und wollen auch Sonja und Martin Zürcher nicht mehr. «Leider sind die Hornusser nicht auf unseren Vorschlag eines Landabtausches eingegangen», sagt Martin Zürcher. «So blieb uns nur noch die Kündigung übrig.»

Noch ist völlig offen, wo die Biglen-Arni-Hornusser in Zukunft spielen werden. «Als Nächstes wollen wir versuchen, mit den Bauernfamilien im Hämlismatt-Moos eine Vertragsverlängerung zu erwirken, damit wir dann gezielt aber nicht unter Zeitdruck nach einer dauerhaften Lösung suchen können», erklärt Matthias Zürcher das weitere Vorgehen.

Nicht jedes Feld ist fürs Hornussen geeignet

Gemäss Richtlinien des Eidgenössischen Hornusserverbandes (EHV) beginnt das Spielfeld (Ries) 100 Meter von der Abschlagstelle (Bock) entfernt und ist 200 Meter lang. Vorne ist es acht Meter breit und verläuft trapezförmig bis zu einer Breite von 14,67 Meter. Laut EHV-Präsident Peter Widmer müssen Hornusse, die nicht auf dem Spielfeld gestoppt werden, hinten frei auslaufen können. Somit braucht es idealerweise eine Feldlänge von insgesamt rund 360 Metern. Aus Sicherheitsgründen sollten auch seitlich je rund 30 Meter Platz zur Verfügung stehen. «Optimal ist, wenn von Norden nach Süden geschlagen werden kann. Somit haben die Männer im Ries von mittags bis abends die Sonne im Rücken oder seitlich, und die Schläger können im besten Fall von der Bise profitieren», so Peter Widmer. Nicht jede Gesellschaft verfügt über ein in allen Kriterien geeignetes Spielfeld. Diese Mannschaften müssen dann ihre Spielzeiten nach dem Sonnenstand richten. «Wichtig ist, dass die Abwehr-Spieler nicht gegen die Sonne schauen. Sonst wirds gefährlich», gibt Widmer zu bedenken. Was bezüglich Spielfeld zulässig ist und was nicht, ist in einem Reglement festgehalten. Zudem werden die Hornusserplätze von der technischen Kommission des EHV abgenommen.

Probleme mit der Spielfeldsuche, wie sie sich derzeit in Arni präsentieren, seien im Verband eher selten, sagt Widmer. Meist verfügten die Vereine über langjährige Verträge. Gesellschaften, die aber ein neues Spielfeld suchen, müssen nicht nur die technische Anfoderungen erfüllen, sondern auch auf die Infrastruktur wie Klubhaus, Verkehr und Parkplatz achten – und dann noch einen verpachtungswilligen Landbesitzer finden.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 05.07.2012
Geändert: 05.07.2012
Klicks heute:
Klicks total: