Biglen - Wohnungen im Fabrikgebäude

Aus dem Fabrikgebäude der Arm AG an der Rohrstrasse 2 wird ein reines Wohnhaus. Elf Mietwohnungen sollen darin entstehen. Hinter dem Haus entsteht eine grosse Grünfläche.

sbw, Wochen-Zeitung
Bis ins Jahr 1861 reichen die Anfänge der Arm AG zurück, als im Emmental noch Hanf und Flachs angebaut und verarbeitet wurden. Friedrich Arm stellte Zubehör für Webstühle her. Der Betrieb wuchs kontinuierlich an, man konzentrierte sich später auf die Herstellung von Webstühlen, Webrahmen, Kämmen und anderem Zubehör. In den 1950er-Jahren wurden in Biglen 30 Mitarbeitende beschäftigt. Zuletzt entwickelte das Unternehmen einen computerunterstützten Designwebstuhl. Doch die Nachfrage nahm trotz neuster Technologie und Innovation stetig ab. «Vor gut sechs Monaten haben wir die Produktion definitiv eingestellt», sagt Roman Haller. Der Urenkel des Firmengründers ist Betriebsinhaber und Verwaltungsratspräsident. Seine Mutter, Marianna Haller-Arm, ist als Geschäftsführerin tätig. Die Lagerbestände müssen noch veräussert werden.

Mit besonderem Charme

«Uns stellte sich die Frage, wofür wir das Fabrikgebäude künftig verwenden können», sagt Roman Haller. «Wir wollen nicht, dass es jahrelang leersteht.» Zum Teil sind Räumlichkeiten vermietet worden, grosse Teile sind aber ungenutzt. Schliesslich hätten sie beschlossen, das Hauptgebäude zu Wohnraum umzuwandeln. «Damit können wir den bestehenden Raum sinnvoll nutzen», sagt Roman Haller. Das Projekt sei bewilligt, im Sommer 2014 würden die Bauarbeiten beginnen.

Geplant ist, das ehemalige Fabrikgebäude zu sanieren und total elf Wohnungen mit 3½- und 4½-Zimmern einzubauen. «Es entstehen Wohnungen mit einem besonderen Charme, denn die Räume sind mit drei Metern ungewöhnlich hoch», erklärt der Firmeninhaber. Exklusive Loftwohnungen schweben ihm aber nicht vor. «Wir wollen zahlbare Mietwohnungen anbieten», betont Roman Haller.

Grünfläche rundherum

Das Gelände um das Hauptgebäude herum wird neu gestaltet; unpassende Anbauten und alte Nebengebäude sollen abgerissen werden. «Entstehen wird eine grosse Grünfläche», sagt Roman Haller. Das gesamte Areal umfasst 5000 Quadratmeter. Zu einem späteren Zeitpunkt weitere Wohnbauten zu realisieren, ist nicht ausgeschlossen, aber derzeit nicht geplant. «Zuerst soll jetzt einmal das alte Gebäude in neuem Glanz erstrahlen, und dann sehen wir, wie gross die Nachfrage nach solchen Wohnungen überhaupt ist.»

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Erstellt: 20.12.2013
Geändert: 20.12.2013
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