Biglen - Unternehmer gibt Kindern gratis Leuchtwesten ab

Als Reaktion auf die schweren Fussgängerunfälle verschenkt ein Gewerbler in Biglen gelbe Leuchtwesten an Schulkinder.

Katharina Merkle / Berner Zeitung BZ
Von seinem Pult aus sieht Beat Rüegsegger direkt auf den Fussgängerstreifen bei Worb, auf dem der zehnjährige Silvan am 2. November ums Leben kam. Der 48-jährige Unternehmer hat selber zwei Kinder, die auf dem Weg zur Schule einen gefährlichen Zebrastreifen überwinden mussten.

Der Tod des Worber Knaben und die vielen anderen tödlichen Fussgängerunfälle in der Region haben Rüegsegger aufgerüttelt. Er hat beschlossen, etwas für die Sicherheit zu tun. Vom 26. bis 29. Dezember gibt er Schulkindern gratis gelbe Signalwesten ab. 125 Stück pro Tag, 500 insgesamt.

18 Franken kostet das Stück normalerweise im Laden. «Autofahrer erkennen Kinder durch diese Westen früher. Das kann die entscheidenden Sekunden ausmachen», sagt Rüegsegger.

Lieferengpass

Die Nachfrage nach Signalwesten und -bändern ist seit den schweren Unfällen gestiegen. Auch Beat Rüegsegger hat einige Anfragen von Schulen erhalten. Doch seine Firma Sport-Event-Promotion AG in Biglen vertreibt selber keine solchen Artikel. Den Lieferengpass hat er aber zu spüren bekommen: Statt 1000 Stück konnte ihm die holländische Firma, von der er die Westen bezieht, nur 500 schicken.

BfU hat viel zu tun

Auch die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) ist gefordert. Sie beliefert derzeit die Gemeinde Ostermundigen mit gelben Leuchtbändern. Die Polizeiinspektoren geben sie noch bis Silvester den Passantinnen und Passanten gratis ab.

Die BfU verteilt die Leucht-Klettbänder vor allem an ihre Präventionspartner, zum Beispiel Schulen und Firmen. «Wir sind aber nicht in der Lage, einen generellen Vertrieb für die Öffentlichkeit aufzuziehen. Schon nur die Ostermundiger Aktion hat uns an unsere Grenzen geführt», sagt Mediensprecher Daniel Menna.

[i] Gratis-Leuchtwesten (solange Vorrat): Vom 26. (Stefanstag) bis 29. Dezember, 10–18 Uhr. SMAG-Halle, Sägestutz, Biglen (Verzweigung Walkringen/Moosegg). Die Kinder müssen persönlich und in Begleitung eines Elternteils erscheinen.

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Erstellt: 21.12.2011
Geändert: 21.12.2011
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