Biglen - Spannende Ausgangslage vor den Wahlen

In Biglen stehen am 30. November Gemeindewahlen an – und sie versprechen, spannend zu werden: Um das Gemeindepräsidium bewerben sich zwei Kandidaten, und der Gemeinderat wird um zwei Sitze verkleinert. Wer muss Haare lassen?

sbw, Wochen-Zeitung
Bisher waren neun Gemeinderätinnen und Gemeinderäte um das Wohl von Biglen besorgt, ab der neuen Legislaturperiode werden es nur noch sieben sein. Die Sitzverteilung drei SVP, drei Freie Wähler (FWB), zwei FDP und ein SP wird sich also ändern. Auf wessen Kosten wird die Reduktion gehen? Die befragten vier Parteipräsidenten lassen sich nicht auf die Äste hinaus. Alle geben sich zuversichtlich und betont vorsichtig.

Ähnlich verhält es sich bei der Wahl des Gemeindepräsidenten. Der Posten wird nach dem Rücktritt von Markus Wehner (FWB) frei. Er darf nach acht Jahren wegen Amtszeitbeschränkung nicht wieder antreten. Obwohl sich mit Matthias Keller (SP) und Jean-Paul Mange (FDP) zwei Kandidaten um das Amt bewerben, ist in Biglen nicht das Wahlkampffieber ausgebrochen. Man bleibt nett und lässt den anderen leben, die Sachpolitik steht im Vordergrund. Ziele haben sich die Parteien natürlich trotzdem gesetzt.

Die SVP möchte ihre drei Sitze halten, wie Parteipräsident Ulrich Schlüchter sagt. Dass es knapp werden könnte, bestreitet er nicht. «Durch den kürzlichen Tod von Gemeinderat Walter Eggimann ist es sicher schwieriger geworden.» Sie könnten nur mit zwei Bisherigen antreten, weshalb der dritte Sitz «schon etwas wackelt».

Ähnlich vorsichtig tönt es bei den Freien Wählern. Der Sitz des zurücktretenden Markus Wehner sei wohl nur schwer zu halten, meint Präsident Urs Freiburghaus. Einen Kandidaten aus den eigenen Reihen fürs Gemeindepräsidium hätten sie nicht finden können. «Das ist schade», bedauert Freiburghaus. Die Sitze der beiden Bisherigen sieht er aber nicht als gefährdet.

Die SP hat sich ein Minimalziel gesetzt: den einen Sitz halten. Insgeheim erhofft sich Parteipräsident Matthias Keller aber mehr, schliesslich kandidiert er fürs Gemeindepräsidium. Würde er gewählt, sieht er zwei Sitze im Bereich des Möglichen. Erschwerend für die SP ist die Tatsache, dass der bisheriger Gemeinderat nicht mehr antritt. Matthias Keller selber verfügt zwar nicht über den Bisherigen-Bonus, über Erfahrung in der Exekutive aber schon: er war bereits acht Jahre Gemeinderat und hat dann für vier Jahre ausgesetzt. «Das Präsidium stellt für mich eine ganz neue Herausforderung dar.» Über Führungserfahrung verfüge er als Schulleiter genügend. Seinen Gegner, Jean Paul Mange, kenne er gut, und er schätze ihn. «Wir wollen einander nicht an den Karren fahren.»

«Halten, was wir haben», lautet das Ziel der FDP, wie Parteipräsident Reto Zuber sagt. Ob das in Form von zwei Gemeinderäten oder eines Gemeinderates und des Präsidenten sei, bleibe offen. Zuversichtlich stimme ihn die Tatsache, mit den beiden Bisherigen antreten zu können. Die Kandidatur für das Gemeindepräsidium begründet er damit, der Bevölkerung eine echte Wahl bieten zu wollen. Dieser Aussage schliesst sich der Kandidat Jean Paul Mange an. Im Übrigen wolle er bei einer Wahl die gute Arbeit von Markus Wehner weiterführen. Eine Prognose über den Wahlausgang will Mange nicht abgeben. Auch er schätzt seinen Gegner. «Im Gemeinderat herrscht ein gutes Einvernehmen über die Parteigrenzen hinweg.»

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Erstellt: 06.11.2003
Geändert: 06.11.2003
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