Biglen - Ja zur Steuererhöhung für die neue Halle

Nach dem Urnen-Ja zur neuen Turn- und Mehrzweckhalle sagt die Bigler Gemeindeversammlung auch Ja zur Steuererhöhung. Diese braucht es, damit sich die Gemeinde den Bau leisten kann.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Von 1.75 auf 1.9 steigt die Steueranlage in Biglen. "Wir laufen in einen Bilanzfehlbetrag, wenn wir es nicht machen", sagte Gemeinderätin Finanzen Andrea Hofer an der Gemeindeversammlung vom Freitagabend in der Kulturfabrik Biglen. In vier, fünf Jahren würde es so weit sein, und die Gemeinde sei verpflichtet Gegenmassnahmen zu ergreifen. "1.9 ist viel, das wissen wir", so Gemeindepräsident Guido Heiniger. Und auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Publikum sagte er, sobald es möglich sei, werde der Gemeinderat mit einer Steuerreduktion kommen. Vorerst bleibe die neue Steueranlage aber bestehen.

 

Eine zweite Frage betraf die Gründe für die Steuererhöhung. Jemand wollte wissen, ob neben der Turnhalle auch andere Auslagen, etwa für die Energie, dafür verantwortlich seien. "Wenn ich mir die Positionen im Budget so anschaue, gibt es grosse Sprünge. Da wurde wohl nicht so gespart." Dass die Positionen zunähmen, sei so, sagte Heiniger. Aber: "Mit dem Stellen der Turnhalle ist es nicht gemacht. Es kommen noch die Abschreibungen über 33 Jahre und die Hypothek dazu." Die Halle kostet die Gemeinde 2.8 Steuerzehntel. "Das ist massiv."

 

Deutliches Ja

Von 97 Stimmberechtigten sagten schliesslich 79 Ja zum Budget und damit auch zur Steuererhöhung. Für das nächste Jahr rechnet die Gemeinde mit einem Minus von rund 210 000 Franken im Allgemeinen Haushalt bei einem Aufwand von rund 6.9 Millionen und einem Ertrag von rund 6.7 Millionen. Die Liegenschaftssteuer bleibt bei 1.2 Promille des amtlichen Wertes.

 

Biglebach-Redaktor Markus Wehner hört auf

Am Schluss der Gemeindeversammlung verabschiedete der Gemeinderat den langjährigen Redaktor der Gemeindepublikation "Biglebach" Markus Wehner. Seit 2003 war er dafür verantwortlich. "Markus hat sein Amt mit viel Herzblut ausgeführt", so Heiniger. Wehner: "Ich habe es als Hobby gemacht." Zum Dank gab es Gutscheine für Bücher und einen Restaurantbesuch mit seiner Ehepartnerin.

 

Bauzonen und baupolizeiliche Masse sollen ändern

Im Anschluss an die Gemeindeversammlung fand zudem ein Informationsanlass zur Mitwirkung bei der Ortsplanungsrevision statt. Ein Vertreter des Planungsbüros Panorama AG stellte die bisherigen Ergebnisse vor.

 

Die wichtigsten Änderungen der demnächst aufliegenden Dokumente betreffen einerseits die Zonen. So sollen zwei derzeit in der Landwirtschaftszone liegende, aber nicht mehr entsprechend genutzte Gebäude als Wohnzone eingezont werden. Eine weitere Einzonung soll um den Bahnhof geschehen. Ausgezont werden sollen hingegen zwei Zonen, die neu zur Landwirtschaftszone gehören sollen.

 

Die bisherige Überbauungsordnung (Üo) Mutti soll in eine Zone für Sport- und Freizeitnutzungen überführt werden. Umgezont zur Mischzone soll die SMAG-Halle werden, Aufzonungen sollen an der Rohrstrasse und im Zentrum geschehen. Bei Ersterer handelt es sich um eine Vereinheitlichung auf die dreigeschossige Wohnzone (W3), da Teile des Gebiets bereits so sind, während andere zweigeschossig (W2) bebaut sind. Im Zentrum stehen derzeit Gebäude, die Höhe dreigeschossiger Häuser aufweisen, aber effektiv zwei Geschosse haben. Darum sollen dort in Zukunft auch Neubauten mit drei Geschossen möglich sein.

 

Weiter sind Änderungen bei den baupolizelichen Massen vorgesehen. So soll man in W2, W3 und in der Mischzone einen Meter näher an das nächste Gebäude bauen dürfen als bisher. Und bei der Dachgestaltung soll überall ein Attikageschoss erlaubt sein. So könne man die oft grossen Dächer besser nutzen, da dann durch breitere Fenster mehr Licht reingebracht werden könne.

 

Mitwirkung startet bald

Vom 8. Dezember bis 6. Februar kann die Bevölkerung dazu ihre Eingaben machen. Daraufhin werden die Dokumente über- und der Mitwirkungsbericht ausgearbeitet. Im Februar werden sie beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Ende 2024 soll die Gemeindeversammlung darüber abstimmen, 2025 soll die neue Ortsplanung gelten.


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Erstellt: 04.12.2022
Geändert: 04.12.2022
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